Szenelokale in Finanznot
„Der Fortbestand des B 72 ist zumindest bis zum 19. Dezember gesichert“, so B 72-Chef Erich Weingartner gegenüber wien.ORF.at. Am Montag gab es erste Gespräche mit dem Insolvenzverwalter. In den kommenden Wochen möchte Weingartner die Finanzlage seines Gürtellokals mit seinem Steuerberater analysieren.
„Ich habe erst am Freitag vom Konkursverfahren erfahren und muss mir noch einen Überblick verschaffen. In Kürze kann ich sagen, wie es weitergeht“, so Weingartner. Das Konkursverfahren wurde nicht über Weingartner selbst eröffnet, sondern über einen Gläubigerantrag. Laut Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) sind eine Entschuldung und ein Sanierungsverfahren geplant.
Weniger Umsatz wegen Baustellen
Auch der „Gustl Bauer“ in der Wiener Innenstadt ist derzeit in finanziellen Turbulenzen: Inhaber Kurt Weber beantragte laut AKV ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Das Traditionswirtshaus in der Drahtgasse bleibt jedoch bis auf Weiteres geöffnet. Es galt als Stammlokal des ehemaligen und vor fünf Jahren verstorbenen Wiener Bürgermeisters Helmut Zilk.
Über die Verbindlichkeiten sowie die Anzahl der betroffenen Gläubiger gebe es „noch keine verlässlichen Angaben“, hieß es seitens des AKV. Als Grund für die monetären Schwierigkeiten gab der Betreiber Umsatzrückgänge infolge von mehreren Baustellen, die seit April 2010 auch den Schanigartenbetrieb merkbar beeinträchtigt habe. Ein Sanierungsplan sei bereits vorgelegt worden.
Probleme mit Anrainern
Ebenso ist das Decor im Augarten, das erst vor zwei Jahren neben der Neuen Wiener Porzellanmanufaktur in Leopoldstadt eröffnet hatte, in finanziellen Schwierigkeiten. Auf der Homepage wird angegeben: „Das Restaurant Decor bleibt ab sofort in den Wintermonaten geschlossen.“ Laut AKV meldete das Lokal bereits Konkurs an und wird bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Als Grund für die finanziellen Schwierigkeiten wurden laut AKV Probleme mit Behörden und Anrainern aufgrund der Sperrstunde und des Gastgartenbetriebs angegeben.