Pandas bis 2023 in Schönbrunn

Yang Yang und Long Hui, die beiden Pandas im Tiergarten Schönbrunn, können die nächsten zehn Jahre in Österreich bleiben. Der Vertrag zwischen dem Tiergarten und der China Wildlife Conservation Association wurde unterzeichnet.

„Wir werden weiterhin wichtige Grundlagenforschung zu den Großen Pandas betreiben, unser Fachwissen im Rahmen von Naturschutz-Management-Seminaren weitergeben und einen finanziellen Beitrag zu Erhalt und Errichtung von Naturschutzreservaten leisten“, sagte die Direktorin des Tiergartens Schönbrunn, Dagmar Schratter. Damit seien im neuen Vertrag wieder alle wichtigen Punkte enthalten, die das Pandaschutzprojekt umfasst.

Der Vertrag zur Fortsetzung der Kooperation zwischen dem Tiergarten Schönbrunn und der China Wildlife Conservation Association sei am vergangenen Samstag unterschrieben worden, teilte der Tiergarten am Dienstag mit. Schratter war dafür gemeinsam mit Kuratorin Eveline Dungl nach Chengdu gereist, wo zur Zeit eine internationale Konferenz zum Schutz und Erhalt der Großen Pandas stattfindet.

Tiergartendirektorin Dagmar Schratter bei der Vertragsunterzeichnung

China Wildlife Conservation Association

Die Vertragsunterzeichnung in China

Verbleib bis 2023 fixiert

Nachdem der Vertrag mit 15. März 2013 ausgelaufen war und im Anschluss ein halbjähriger Übergangsvertrag abgeschlossen wurde, gilt dieser Vertrag nun rückwirkend ab 15. September zehn Jahre lang. So lange ist der Verbleib des Panda-Pärchens Yang Yang und Long Hui im Tiergarten Schönbrunn nun wieder gesichert.

Schratter: „Große Pandas sind weltweit ein Symbol für den Artenschutz. Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Besucher auch in den kommenden zehn Jahren über die Lebensweise der Pandas informieren und für den Schutz dieser bedrohten Tierart begeistern können.“ Speziell Yang Yang und Long Hui seien den Besuchern und den Mitarbeitern ans Herz gewachsen. Es sei wunderbar, dass sie auch in Zukunft eine Bereicherung für den Tiergarten Schönbrunn darstellen werden, so Schratter.

Yang Yang und Long Hui

APA/Tiergarten Schönbrunn

Pandanachwuchs erstmals gemessen

Bestandteil des Vertrages ist auch, dass das am 14. August geborene Pandajungtier wie seine beiden Brüder Fu Long und Fu Hu mindestens zwei Jahre in Wien bleiben darf. Das entspricht dem Zeitpunkt, an dem die Jungtiere auch im Freiland ihre Mütter verlassen und sich ein eigenes Revier suchen.

Bis dahin ist aber noch Zeit: Am kommenden Donnerstag wird das Pandajunge drei Monate alt. Am Montag wurde es erstmals vermessen. Vom Kopf bis zur Schwanzspitze misst das Jungtier rund 60 Zentimeter und ist etwa so groß wie eine größere Hauskatze. Im nächsten Schritt wird nun besprochen, wie die Namensvergabe für den Pandanachwuchs erfolgen soll. Entsprechend der chinesischen Tradition bekommen Pandajungtiere ihren Namen erst frühestens ab dem 100. Tag nach ihrer Geburt.

Vermessung des dritten Pandanachwuchses

Daniel Zupanc

„Zoologisches Druckmittel“ in den Schlagzeilen

Die Pandas von Schönbrunn waren in der Vergangenheit sogar in die politischen Schlagzeilen geraten. China war nach dem Besuch des Dalai Lama in Österreich 2012 verstimmt, die KP-Führung sei verärgert gewesen, hieß es in Zeitungsberichten. Es war davon die Rede, dass China verlangt habe, Österreich dürfe den Dalai Lama nicht mehr empfangen. Als Druckmittel soll auch die Drohung eingesetzt worden sein, „die Pandas aus dem Zoo in Schönbrunn abzuziehen“ - mehr dazu in Peking droht mit „Panda-Abzug“.

Erfreulichere Schlagzeilen lieferten freilich die Pandas selbst. Im August wurde das bereits dritte Junge von Yang Yang und Long Hui geboren - mehr dazu in Pandajunges in Schönbrunn geboren.

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