Zauberflöte als Live-Stream

Die Wiener Staatsoper hat eine neue „Zauberflöte“ herausgebracht. Am Sonntag feierte die Neuinszenierung Premiere. Sie wird am 27. November auch über Live-Stream übertragen: Ein Service, in dem die Staatsoper viel Zukunft sieht.

Mozarts „Zauberflöte“, die Lieblingsoper der Österreicher, ist in der Produktion des belgisch-französischen Regie-Duos Moshe Leiser und Patrice Caurier zu sehen. Am 27. Oktober wurde die erste Staatsopern-Produktion live auf die Computer übertragen. Per Streaming im Internet konnte man den „Rosenkavalier“ von Richard Strauss verfolgen. Über 350 Opernfans zahlten dafür je 14 Euro und klickten sich in die Vorstellung. Jeder dritte Zuseher vor dem Computer stammte aus Österreich.

Drei eigene Video-Teams

Die neue „Zauberflöte“ wird am 27. November im Internet übertragen. Dabei können die Zuschauer daheim jederzeit zwischen zwei Perspektiven wählen: einer Gesamtsicht auf die Bühne und einem live geschnittenen Opern- bzw. Ballettfilm. Für diesen Live-Schnitt hat die Wiener Staatsoper drei eigene Videoteams aufgebaut.

Szene aus der "Zauberflöte"

APA/Hans Klaus Techt

Mozarts „Zauberflöte“ feiert Premiere

In der Oper selbst wurde ein eigenes TV-Studio eingerichtet, dazu kommen etliche versteckt angebrachte HD-Kameras, die das Bühnengeschehen aufzeichnen. Sponsoren übernahmen die Kosten für die Technik. So wird angeblich kein Groschen aus dem Budget der Oper dafür verwendet - mehr dazu in Staatsoper startet Livestream-Projekt.

Im Internet startet das Streaming eine halbe Stunde vor Aufführungsbeginn mit Eindrücken vom Haus, Inhaltszusammenfassungen und anderem mehr, das alles weltweit zeitlich je nach Zeitverschiebung gestaffelt. Über eine App können Untertitel vorerst auf Deutsch, Englisch oder Koreanisch abgerufen werden.

Szene aus der "Zauberflöte"

APA/Hans Klaus Techt

Viele Online-Zuschauer erhofft man sich für die „Zauberflöte“

Auch Partituren werden mitgeschickt

Ab Mitte Dezember gibt es noch mehr Service: Dann werden mit den Bildern aus der Oper und den Untertiteln auch die Partituren des Stücks mitgeschickt. Zum ersten Mal kann man das bei der Richard Wagner-Oper „Tristan und Isolde“ am 13. Dezember ausprobieren. Der Preis für die Internetübertragung bleibt dennoch immer gleich. Der Livestream kostet 14 Euro, On-Demand werden fünf Euro pro Stück kassiert.

Nach zehn Übertragungen soll Bilanz gezogen werden. Allerdings sieht man das Streaming-Projekt als langfristige Investition, da digitale Umsätze immer wichtiger würden, so ein Sprecher der Staatsoper.

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