Schlepperopfer aus „Massagesalons“ befreit

In Wien konnten sechs Frauen aus China aus so genannten Massagesalons befreit werden. Sie wurden von Schleppern nach Wien geholt und zur Prostitution gezwungen. Zwei Verdächtige wurden festgenommen.

Ausgelöst haben die Ermittlungen zwei mutige Opfer, die sich Ende des Vorjahres bei der Polizei gemeldet hatten. Die beiden Frauen hatten bei den Ermittlern angegeben, dass sie von China über eine Kontaktperson nach Österreich geschleppt worden seien.

Zunächst wurden sie ins Flüchtlingslager Traiskirchen gebracht, wo sie um Asyl ansuchen mussten. Die selbst aus China stammenden Verdächtigen - der Mann ist 35, die Frau 29 Jahre alt - brachten die Frauen dann in illegale „Massagesalons“ in Wien.

Opfer sollte 30.000 Euro „abarbeiten“

Die beiden nahmen ihnen die Pässe und andere persönliche Dokumente ab. Den Frauen wurden in weiterer Folge Kontrollkarten besorgt, sodass sie berechtigt waren, der Prostitution nachzugehen. Dann erklärten die Verdächtigen den Opfern, dass sie die Kosten für die Reise von China nach Österreich abzuarbeiten hätten.

Massagesalon

Bundespolizeidirektion Wien

Einer der nunmehr geschlossenen „Massagesalons“

Sie redeten ihnen ein, dass sie immense Kosten tragen mussten und riesigen Aufwand betrieben hätten, um sie nach Wien zu bringen. Die Frauen mussten zig tausend Euro abarbeiten. In einem Fall ging es beispielsweise um 30.000 Euro.

Drei „Massagesalons“ gesperrt

Am 28. Oktober schlugen die Kriminalbeamten zu und nahmen das Duo fest. Insgesamt wurden sieben Personen einvernommen und sechs Opfer identifiziert. Bei Hausdurchsuchungen stellten die Ermittler 20.000 Euro sicher. Drei illegale „Massagesalons“, einer in Penzing, zwei im 15. Bezirk, wurden geschlossen. Nach einem dritten Tatverdächtigen wird noch gefahndet, er soll sich in China aufhalten.