VCÖ fordert mehr Schnellbahnen

Einer Studie des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zufolge sind die Österreicher hinter den Tschechen die zweitfleißigsten Öffi-Benützer in der EU. Für den Ballungsraum Wien fordert der VCÖ ein dichteres Netz an Schnellbahnen.

61 Prozent der Wienerinnen und Wiener sind laut Daten der Statistik Austria täglich oder mehrmals in der Woche mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. 27 Prozent verwenden die Öffis zumindest gelegentlich. Laut VCÖ tragen damit rund 1,3 Millionen Wienerinnen und Wiener zu der Spitzenplatzierung Österreichs in der Europäischen Union bei.

Zug am Bahnhof Wien Praterstern

ÖBB/Robert Deopito

Bessere Schnellbahn-Verbindungen sind für den VCÖ wesentlich

Erweiterung des Straßenbahnnetzes gefordert

Für den Ballungsraum Wien ergibt sich für den VCÖ die Forderung nach einem Ausbau der Schnellbahn, um mehr Pendlerinnen und Pendler zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu motivieren. „Die Zeit des billigen Erdöls ist vorbei. Die Menschen im Ballungsraum Wien brauchen daher eine Ausweitung des Angebots“, betonte VCÖ-Experte Markus Gansterer.

In Wien selbst könne es durch die Erweiterung des Straßenbahnnetzes, die Forcierung der S-Bahn und häufigere Busintervalle in den Außenbezirken mehr Menschen ermöglicht werden, auf die Öffis umzusteigen, hieß es vom VCÖ.

An der Erweiterung des Netzes wird bereits gearbeitete, bei der Verlängerung der U1 in Richtung Oberlaa ist bei den Tunnelarbeiten bei der künftigen Station Altes Landgut der tiefste Punkt erreicht worden - mehr dazu in Tiefster U-Bahn-Punkt in Wien erreicht. Seit Anfang Oktober führt die U2 zur Seestadt Aspern - mehr dazu in „Lebensader“: U2-Verlängerung eröffnet (wien.ORF.at; 5.10.2013).

2.970 Kilometer mit Öffis

Laut VCÖ wurden im Vorjahr in Österreich etwa 25 Milliarden Kilometer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Jeder Österreicher und jede Österreicherin ist damit etwa 2.970 Kilometer mit Öffis unterwegs gewesen. Im EU-Vergleich liegt Österreich knapp hinter Tschechien, dort sind laut Berechnungen 2.975 Kilometer pro Person.

An dritter Stelle folgt Belgien, Deutschland ist nur zwölfter. Schlusslicht ist Litauen (1.015 km pro Kopf). „Europas Champion beim Öffentlichen Verkehr ist aber nach wie vor die Schweiz. Alle EU-Staaten können in diesem Bereich noch sehr viel von der Schweiz lernen“, betonte Gansterer. Die Eidgenossen fahren pro Kopf und Jahr 3.295 Kilometer mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Die VCÖ-Analyse zeigt auch, dass die Benützung von Bahn und Bus in einigen osteuropäischen Staaten rückläufig ist. So wird in der Slowakei heute um ein Drittel weniger mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren als noch im Jahr 2000, in Polen um ein Viertel weniger.

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