Öffentliche OP-Wartelisten: KAV skeptisch

Die Wartezeiten für Patienten sollen verkürzt werden, unter anderem mit öffentlichen Wartelisten für Operationen. Der Wiener Krankenanstaltenverbund sieht das kritisch und verweist auf sein erprobtes System.

Mehrere Monate auf einen Operationstermin zu warten ist vielen Patienten zu lang. Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) sagt, dass er die Wartezeiten verkürzen will, zum Beispiel dadurch, dass Wartelisten auf Operationen öffentlich gemacht werden. Das soll Druck auf Spitäler machen, ihre Organisation zu verbessern - mehr dazu in oe1.ORF.at.

KAV befürchtet Mehrfachanmeldungen

OP-Wartelisten, die für alle einsehbar sind, könnten zu Doppel- und Mehrfachanmeldungen führen, befürchtet der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV). Wenn ein Patient online sieht, wie lange er in welchem Spital auf eine Operation warten muss, könnte er sich sofort in verschiedenen Krankenhäusern anmelden, so der KAV.

Operation im AKH

APA/Schlager

Sollen OP-Wartelisten öffentlich gemacht werden?

Dabei werde ein OP-Termin ausschließlich nach medizinischen Kriterien beurteilt und lasse sich nicht auf statistisch errechnete Durchschnittswartezeiten reduzieren, heißt es vom KAV, der in diesem Zusammenhang auch auf sein OP-Wartelistensystem OPERA verweist. Das System ist seit 2008 im Einsatz: Dabei wird nur jenen Personen die Wartezeit mitgeteilt, die auf einer Warteliste vermerkt sind. Seit Einführung des OPERA-Systems sind die Anmeldezeiten in vielen Fächern deutlich gesunken, heißt es beim Wiener KAV.

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