Velazquez-Schau als KHM-Premiere

Ein höchst erfolgreiches Jahr hat das Kunsthistorische Museum (KHM) hinter sich. Heuer soll etwa eine Velazquez-Schau im Herbst wieder zahlreiche Besucher in das Museum locken. Auftakt des Ausstellungsjahres ist „Die Welt von Faberge“.

Rund 160 kunstvolle Objekte des wohl bedeutendsten russischen Juweliers und Goldschmieds Peter Carl Faberge werden für die Eröffnungsschau nach Wien gebracht. Sie stammen aus zwei Moskauer Museen, aus den Sammlungen des Moskauer Kreml Museums und des Fersman Mineralogischen Museums. Zu sehen sein werden unter anderem vier kaiserliche Ostereier. Sie wurden als Ostergeschenke der Kaiserfamilie angefertigt, in ihnen verbirgt sich häufig eine Welt im Kleinen.

Die umfangreiche Ausstellung wird aus Anlass des 525. Jahrestags der ersten diplomatischen Kontakte zwischen Moskau und Wien veranstaltet.

Osterei mit Modell des Kreuzers „Pamjat Asowa“;  Geschenk von Zar Alexander III. an die Zarin Maria Fjodorowna  zum Osterfest des Jahres 1891 Sankt Petersburg, 1891

The Moscow Kremlin State Historical and Cultural Museum and Heritage Site

„Blockbuster“ Velazquez im Herbst

„Das ist die erste Velazquez-Ausstellung im deutschen Sprachraum, und ich bin mir sicher, dass wir damit sehr viel Aufmerksamkeit erzielen werden“, so KHM-Generaldirektorin Sabine Haag. In Kürze gehe die große Velazquez-Schau im Prado zu Ende, wo das KHM mit sieben Werken Hauptleihgeber ist. „Der Prado hat großen Besuchserfolg damit erzielen können, und wir gehen davon aus, dass Velazquez auch für unser Publikum ein echter Blockbuster sein wird“, sagte Haag. Die Schau über einen „der größten Bildnis-Maler Europas“ beginnt am 28. Oktober.

Infant Philipp Prosper (1657-1661)
Diego Velázquez 1659

KHM mit MVK und ÖTM

Infant Philipp Prosper, Diego Velazquez

Das Erfolgsprojekt „Ganymed Boarding“ von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf kehrt ab 12. März als „Ganymed goes Europe“ zurück: „Sie haben die Grenzen des KHM aufgebrochen und es als EU-Projekt nach Budapest und Polen getragen“, so Haag, die zehn Abende in der Gemäldegalerie mit neuen Texten und neuen Schauspielern in bewährter Regie ankündigte. Ab 20. Mai widmet sich die Schau „Kaiser Augustus und Kaiser Karl der Große“ zwei „Goldenen Zeitaltern“.

Ab Mai werden Keramik-Arbeiten von Edmund de Waal („Der Hase mit den Bernsteinaugen“) im Theseustempel gezeigt. Das Weltmuseum Wien widmet sich ab 9. April unter dem Titel „Franz is here!“ der zehnmonatigen Weltreise von Thronfolger Franz Ferdinand, im Theatermuseum beschäftigt man sich mit Stefan Zweig (ab 3. April) und Richard Strauss (ab 12. Juni).

2013 erfolgreichstes Jahr seit Ausgliederung

Das KHM konnte im Vorjahr mit 1,405.997 Besuchern um vier Prozent mehr Menschen begrüßen als 2012 (1,351.940). Das waren so viele Besucher wie noch nie seit der Ausgliederung 1999. Die Eintrittserlöse stiegen um 20 Prozent auf ein „Allzeithoch“ von 9,13 Mio. Euro.

Zu dem „für den Museumsverband erfolgreichsten Jahr seit der Ausgliederung“ trugen vor allem die am 1. März 2013 wiedereröffnete Kunstkammer Wien, die bisher von 630.000 Interessierten besucht wurde, sowie die Ausstellung „Lucian Freud“ mit über 250.000 Besuchern bei. Am Hauptstandort am Ring wurden 2013 778.853 Besucher gezählt (2012: 703.588), im Theseustempel 118.146 (2012: 89.770) und im „Weltmuseum Wien“, dem Völkerkundemuseum, 59.917 (2012: 59.452).

Kunstkammer Wien

APA/Hans Klaus Techt

Kunstkammer

„Höhere Leistungsabgeltung wichtig“

Weniger Besucher wurden verzeichnet in der Kaiserlischen Schatzkammer Wien, in der Kaiserlichen Wagenburg, in Schloss Ambras und im Theatermuseum. Vor allem bei der Schatzkammer orten Haag und der kaufmännische Geschäftsführer Paul Frey Handlungs- und Innovationsbedarf: „Wir wollen für die Schatzkammer etwas tun." So müsse die Außenwerbung verbessert werden, aber auch bei der Infrastruktur gäbe es Handlungsbedarf.“

„Wir glauben, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben“, demonstrierte Frey Selbstbewusstsein. „Gerade in dieser Erfolgsphase ist es wichtig, dass die seit 2009 gleich gebliebene Leistungsabgeltung erhöht wird. Alleine aufgrund der Inflation müsste die Leistungsabgeltung im Jahr 2014 um 2,9 Mio. Euro höher sein als 2009, nämlich 26,7 statt 23,8 Mio. Euro. Das sind keine Wunschzahlen, das ist Statistik Austria.“

Haag sagt dazu, die Hoffnung sterbe zuletzt. Es habe bisher keine Gelegenheit gegeben, mit dem vermutlich ab März zuständigen Bundesminister Josef Ostermayer (SPÖ) zu sprechen. Danach werde man sehen. Man dürfe nicht von vornherein davon ausgehen, dass eine Erhöhung oder besser Anpassung der Leistungsabgeltung zu erwarten sei, aber es könne auch nichts darüber hinwegtäuschen, „dass wir irgendwann am Ende der Fahnenstange angelangt sind“.

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