Siemens Wien winkt Auftrag aus Russland

Siemens Wien hat sich im Rennen um den Auftrag für die Lieferung neuer U-Bahnzüge für Moskau mit einem russischen Partner zusammengeschlossen. Am Freitag wurde zudem in Wien ein Vertrag für die Lieferung von fünf Zügen für die Raaberbahn unterzeichnet.

Moskau will seine traditionsreiche U-Bahn modernisieren und plant angeblich die Anschaffung von 2.000 Waggons. Siemens und die Russian Machines Corporation investieren insgesamt rund 160 Mio. Euro in ein Gemeinschaftsunternehmen, um den Auftrag zu bekommen. Sollte der Auftrag an Land gezogen werden, müssten wahrscheinlich 80 Prozent des Auftragsvolumens in Russland erledigt werden. Der Rest davon, also 20 Prozent, würden auf das Wiener Siemens-Werk entfallen.

Siemens arbeitet seit längerem mit russischen Partnern im Eisenbahngeschäft zusammen und hat so dort bereits mehrere Großaufträge an Land gezogen.

Fünf Regionalzüge für Raaberbahn

Die Raaberbahn hat am Freitag in Wien eine Investition von 30 Millionen Euro mit Siemens besiegelt. Es wurde ein Vertrag für die Lieferung von fünf Regionalzügen unterzeichnet. Die neuen Garnituren vom Typ Desiro ML sollen ab April/Mai 2016 ausgeliefert werden, so Raaberbahn-Vorstandsdirektor Csaba Székely.

Die elektrischen Desiro-Züge verfügen über jeweils 259 Sitzplätze und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern. Sie sind mit Niederflureinstiegen für einen barrierefreien Zugang ausgerüstet. Die Regionaltriebwagen sollen auf den Verbindungen von Deutschkreutz und Pamhagen nach Wien eingesetzt werden.

Die Fertigung soll im Siemens-Werk Krefeld erfolgen, die Fahrwerke kommen aus dem Siemens-Werk in Graz. Die neuen Garnituren sollen den Bahnbenützern einen Fahrtkomfort bieten wie ein Fernverkehrszug, so Székely.

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