Leukämie: Überlebensrate bei 90 Prozent

Krebs bei Kindern vorbeugen und bekämpfen: Das steht heute beim Weltkrebstag im Vordergrund. Bei der Behandlung von Kinderkrebs ist Österreich mit dem St. Anna Kinderspital laut einer Studie internationaler Spitzenreiter.

St. Anna Kinderkrebsforschung

ORF.at/Dominique Hammer

St. Anna Kinderkrebsforschung

Am häufigsten wird bei Kindern Leukämie diagnostiziert. In Österreich liegt die Überlebensrate deutlich über 90 Prozent, was nicht nur international einen Spitzenwert darstellt: „Das ist ein sehr schönes Beispiel, wo sich widerspiegelt, dass wir die Erkrankung auch immer besser verstehen, dass wir den Kindern immer zielgerichteter risikoadapiert die notwendige Behandlung geben können“, sagt Wolfgang Holter vom Wiener St. Anna Kinderspital.

Gute nationale und internationale Vernetzung der Ärzte und hoher Einsatz von finanziellen und personellen Ressourcen: Das sind die Gründe, weshalb Österreich bei der erfolgreichen Behandlung von Kinderkrebs an der Spitze liegt, so Holter. Auch die nichtmedizinische Betreuung sei gut ausgebaut, was wiederum helfe, „die Therapien durchführen zu können und den Familien den nötigen Halt zu geben“. Auch das beeinflusst laut Holter den Therapieerfolg der Kinder maßgeblich positiv.

St. Anna als Kompetenzzentrum

Laut der europaweiten Studie, die im Zeitraum von 1999 bis 2007 das Fünf-Jahres-Überleben von 59.579 an Krebs erkrankten Kindern bis zu einem Alter von 14 Jahren untersuchte, überlebten durchschnittlich 77,9 Prozent der Patienten, in Österreich sogar mehr als 85 Prozent, berichtete die Fachzeitschrift „The Lancet Oncology“. Bei der häufigsten Diagnose, der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL), liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate europaweit sogar bei 86 Prozent, in Österreich deutlich über 90 Prozent.

Österreich ist, dicht gefolgt von der Schweiz und Norwegen, Spitzenreiter in der erfolgreichen Behandlung von Kinderkrebs.

Die St. Anna Kinderkrebsforschung ist österreichweit das Kompetenzzentrum bei der Erforschung von Krebserkrankungen bei Kindern. Zentrales Ziel ist es, durch Forschung und Entwicklung die Heilungsrate von Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Dazu besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem St. Anna Kinderspital. Durch das Forschungszentrum (CCRI - Child Cancer Research Institute) haben sich die Forscherinnen und Forscher der St. Anna Kinderkrebsforschung über die Grenzen hinweg einen exzellenten Ruf erarbeitet und nehmen weltweit eine führende Rolle ein.

App-Begleiter für Krebspatienten

Für Krebspatienten jeden Alters bietet die Initiative „Leben mit Krebs“ eine App an, die gemeinsam mit der Initiative „Leben mit Krebs“ und dem Comprehensive Cancer Center der Medizinischen Universität Wien gestaltet wurde. Sie wird als „perfekter Begleiter“ für Krebspatienten beschrieben, die Informationen zu Ihrer Erkrankung und Therapie suchen. Umfangreiche Hilfestellungen und Tipps zu Themen wie Nebenwirkungen, Ernährung, Rehabilitation, Krebs und Beruf oder die Soforthilfe der Österreichischen Krebshilfe sind mit dieser App jederzeit abrufbar.

Die Diagnose Krebs wird vom Einzelnen gefürchtet, für die Menschheit ist die Krankheit eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Denn die Zahl der Neuerkrankungen droht binnen gut eines Jahrzehnts um fast die Hälfte zu steigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In den kommenden zwei Jahrzehnten sei gar ein Plus von rund 70 Prozent möglich - mehr dazu in 20 Millionen Neuerkrankte im Jahr 2025 (science.ORF.at)

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