Schneller 26er ist Anrainern zu laut

Die neue Straßenbahnlinie 26 verbindet seit Oktober die U-Bahnlinien U1 und U2. Doch einige Bewohner der Oberfeldgasse in Wien-Donaustadt sind wenig erfreut. Sie fühlen sich durch den Lärm der schnell fahrenden Straßenbahn gestört.

„Die Straßenbahnen rauschen nun mit 60 km/h durch unsere frühere Ruheoase. Der dadurch verursachte Lärm ist unerträglich“, zitiert die Bezirkszeitung eine Anrainerin, die aber betont, dass der 26er die Erreichbarkeit der U1 erheblich erleichtert hat.

Linie 26

Wiener Linien/Thomas Jantzen

Tempo 60 für Straßenbahn auf eigenem Gleiskörper

Mit Tempo 60 in der Tempo 30 Zone: Wiener-Linien-Sprecherin Anna Reich stellte zunächst klar, dass die Verkehrsregeln natürlich auch für die Wiener Linien gelten. Aber was auf den ersten Blick nach Geschwindigkeitsübertretung klingt, ist keine: „Wenn die Straßenbahn auf einem eigenen Gleiskörper, der quasi abgetrennt ist, unterwegs ist, dann kann die Straßenbahn auch einmal mit 60 unterwegs sein, während der Verkehr eine 30er-Zone hat“, so Reich.

Im bevorstehenden Frühjahr wächst wortwörtlich Gras über die Sache, denn in der Oberfeldgasse wurden Grüngleise eingebaut. Die Wiese zwischen den Schienen soll den Lärm der Straßenbahnen weiter dämpfen. Die Anrainer müssten sich auch erst an die neue Situation gewöhnen, hieß es von seiten der Wiener Linien. Offenbar ist der Großteil der Anrainer aber zufrieden: „Wir kriegen die Rückmeldung, dass es für den Großteil der Fahrgäste passt“, so Reich.

Warten auf ULF

Die Anrainer kritisierten auch, dass nicht wie versprochen ausschließlich die leiseren Niederflurgarnituren auf der Linie 26 fahren. Dazu hieß es von den Wiener Linien, dass es dafür noch Geduld brauche. Denn es sei nicht machbar, auf einer Linie ausschließlich die ULF-Garnituren fahren zu lassen, da es einfach noch nicht genug dieser Züge gibt.

Der Protest „einer Handvoll“ Anrainer hat laut Wiener Linien bei der U2 für ein Tempolimit gesorgt. Im Bereich zwischen Schottenring und Taborstraße haben sich Anrainer über Erschütterungen und Lärm beschwert. Die TU Wien soll nun die Ursache finden. In der Zwischenzeit ist die U2 in dem Bereich in den Nachtstunden nur mit maximal 40 km/h unterwegs - mehr dazu in Tempobremse für die U2.

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