Granatenmord: Langwierige Ermittlungen

Einen Monat nach dem Doppelmord in Ottakring arbeiten dutzende Ermittler an der Klärung des Falls. Die Polizei hält sich bedeckt, wartet auf Untersuchungsergebnisse und sucht nach Zusammenhängen zwischen der Tat und möglichen illegalen Deals.

Eine ganze Abteilung der Wirtschaftspolizei, Ermittler der Landeskriminalämter in Wien, Salzburg und Oberösterreich und mehrere Gutachter und Experten sind mit dem Fall genau einen Monat danach beschäftigt, sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger gegenüber wien.ORF.at. Details will die Polizei nicht verraten.

Unklar, was Männer in Odoakergasse wollten

Die Explosion ereignete sich in der Nacht auf den 11. Jänner in der Odoakergasse in Ottakring. In dem BMW starb ein oberösterreichischer Spediteur und Kommunalpolitiker durch drei Schüsse aus einem Revolver, ein gebürtiger Deutscher wurde durch die Explosion tödlich verletzt. „Es steht noch nicht fest, was diese beiden Männer eigentlich in Ottakring in der Odoakergasse wollten.“

Die Beamten sind noch immer damit beschäftigt, das Firmengeflecht der beiden getöteten Männer zu durchleuchten. Zum Motiv gibt es derzeit nur Spekulationen, „wir konnten aber noch nichts beweisen“, sagt Keiblinger. Der Verdacht der Steuerhinterziehung bei Dieselimporten steht nach wie vor im Raum - mehr dazu in Granatenmord: Illegale Dieseldeals? und in Granatenexplosion: Rätseln über Motiv.

Laut Staatsanwaltschaft läuft noch das Finanzverfahren, ansonsten „laufen die Ermittlungen noch, wir warten auf Gutachten“, hieß es in einer Stellungnahme.

Keine Einvernahmen im Ausland

Die Polizei ermittelt auf mehreren Ebenen. Im kriminaltechnischen Labor werden dutzende Spuren, die am Tatort gefunden wurden, ausgewertet. Außerdem versucht ein Experte, das Granatenmodell zu bestimmen. „Die Bauart ist klar, zu diesem Typ gibt es aber mehrere Fabrikate. So eine Expertise beansprucht in der Regel vier bis acht Wochen“, sagt Keiblinger - mehr dazu in Explosion: Granate aus Ex-Jugoslawien.

Zusätzlich werden im Umfeld der beiden Opfer weitere Befragungen durchgeführt. „Es kann auch vorkommen, dass Personen neuerlich befragt werden müssen, weil sich neue Fakten und Tatsachen ergeben.“ Derzeit hat die Polizei keine konkrete Spur ins Ausland. Es wurden auch noch keine Personen im Ausland einvernommen. „Es sind im Ausland lediglich Erkundigungen von den Wiener Kriminalisten eingeholt worden“, so Keiblinger.

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