Missbrauch: Familie dem Jugendamt bekannt

Jener 50-jährige Mann, der seine zweijährige Tochter sexuell missbraucht haben soll und dabei von einem Zeugen gefilmt wurde, ist dem Jugendamt bereits bekannt. Die Familie wird seit vergangenem September pädagogisch betreut.

Seit September 2013 wird die Familie aufgrund des Verdachts der Vernachlässigung der Kinder „familiär unterstützt“, also von Sozialarbeitern und -pädagogen des Wiener Jugendamtes betreut, bestätigt Herta Staffa von der MAG ELF.

Keine Anzeichen auf sexuelle Gewalt

Die Familie wurde zunächst in einem anderen Bezirk vom Jugendamt betreut und ist dann umgezogen. „Es ging um Probleme in der Versorgung der Kinder, aber von sexueller Gewalt war bis dato nie die Rede“, sagt Staffa. Die Situation sei nicht so schlimm gewesen, als dass die Kinder die gemeinsame Wohnung sofort verlassen hätten müssen.

Ziel der sogenannten unterstützenden Erziehung sei es gewesen, „die Eltern fit zu machen ihre Kinder gut versorgen zu können“, sagt Staffa. Den Fall dem Jugendamt gemeldet hatten verschiedene Personen aus dem direkten Umfeld der Familie, sowohl Bekannte wie auch Vertreter der Schule der Kinder.

Mann gab zwei Übergriffe zu

Was im vergangenen Jahr zwischen den agierenden Sozialarbeitern und den Eltern der Zweijährigen vereinbart wurde, konnte die Sprecherin noch nicht sagen. „Es gibt keinen Raster für die unterstützende Erziehung, sondern je nach Problemlage, schaut man, was helfen würde“, sagt Staffa. Anzeichen auf sexuelle Gewalt habe es aber keine gegeben. Dennoch soll sich der 50-Jährige mindestens zweimal an dem Mädchen vergangen haben, ob auch die beiden Geschwister Opfer waren, wird derzeit noch untersucht - mehr dazu in Bauarbeiter filmte Kindesmissbrauch.

Sexuelle Gewalt in Familien festzustellen, sei für die Pädagogen äußerst schwierig. Es sei nun einmal ein Tabuthema, erklärt Staffa. Opfer würden, wenn überhaupt, nur sehr spät über die Übergriffe reden. Sind diese kleine Kinder, die das Geschehene „kaum oder schwer mitteilen können, nimmt man solche Dinge oft erst noch später wahr“, sagt Staffa. Oft wird Kindesmissbrauch nur durch aufmerksame Beobachter entdeckt - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Die Mutter, das zweijährige Opfer wie auch seine beiden Geschwister werden jetzt von der Akutbetreuung Wien, dem Jugendamt und von einer Einrichtung betreut, die sich um Opfer sexueller Gewalt kümmert. „Die Frau und auch die Kinder sind natürlich schockiert“, sagt Staffa weiter, die Hilfe orientiere sich nun vor allem daran einen weitgehend normalen Alltag wieder aufzubauen.

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