„One Billion Rising“: Demo gegen Gewalt

Am „V-Day“ demonstrieren Menschen in vielen Ländern gegen Gewalt an Frauen. In Österreich erleben drei von vier Frauen sexuelle Belästigung oder Übergriffe. Die Täter kommen meist aus dem sozialen Umfeld.

Wird eine Frau vergewaltigt, komme es in nur einem von zehn Fällen zur Anzeige, wobei lediglich 17 Prozent der Anzeigen auch zu einer Verurteilung führen, betonte Aslan. Beim Täter handle es sich meist um den eigenen Partner. Die Dunkelziffer vergewaltigter Frauen sei deswegen sehr hoch, erklärte Aslan. Sie appellierte an Opfer, Übergriffe in jedem Fall anzuzeigen.

One Billion Rising Demo

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„One Billion Rising“-Demo vor dem Parlament

„Frauen werden von ihrem Umfeld und Behörden leider oft nicht ernst genommen. Ihnen wird unterstellt, dass sie hysterisch oder psychisch krank seien“, sagte Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) wies darauf hin, dass im Bereich des Opferschutzes in den vergangenen Jahren viel geschehen sei. „Die Gewaltschutzgesetze sind hervorragend“, so die Ministerin.

Frauenring fordert härtere Strafen

In Österreich fehle es an einer öffentlichen Debatte über häusliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen, kritisiert Christa Pölzlbauer, die Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. Dabei seien die Zahlen und Fakten seit vielen Jahren bekannt.

One Billion Rising Demo

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Der Frauenring fordert, dass Gewalt gegen Menschen härter bestraft wird. Die Strafandrohungen müssten im Zuge der geplanten Strafrechtsreform überprüft werden, sagt Pölzlbauer. „Es kann nicht sein, dass etwa Eigentumsdelikte härter bestraft werden als Gewalt gegen Menschen.“

Teil einer globalen Bewegung

Am Freitag findet im Zuge der Kampagne „One Billion Rising“ eine Kundgebung vor dem Parlament in Wien statt. Damit soll auf jene Frauen aufmerksam gemacht werden, welche gendermotivierte Gewalt erleben - laut UN handelt es sich weltweit um eine Milliarde Frauen. Bei der Demonstration vor dem Parlament wird ein eigens aufgenommenes Lied präsentiert.

Die Kampagne ist Teil einer globalen Bewegung gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, welche von der New Yorker Autorin Eve Ensler ins Leben gerufen wurde. Bereits im Vorjahr gingen am Valentinstag weltweit tausende Menschen aus 205 Länder und mehr als 5.000 Organisationen auf die Straßen.

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