Milder Winter: Bauern fürchten Dürre

Die Winterbilanz der Wiener Landwirtschaft fällt gemischt aus. Die Glashausgärtner mussten deutlich weniger heizen, die Ackerbauern klagen aber über zu wenig Niederschlag. Sie befürchten schwere Dürreschäden im Frühjahr.

In einem schneereichen Winter sammelt der Boden einen Wasservorrat an, den die Pflanzen im Frühjahr, wenn sie wachsen, dringend brauchen. Diesen Wasservorrat gebe es in Wien heuer nicht, sagte der Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer, Franz Windisch, im Interview mit Radio Wien: „Das heißt, wir leben dann wahrscheinlich von der Hand in den Mund und hoffen, dass in der Vegetationszeit regelmäßig Niederschläge kommen.“

Wenn die Monate März, April, Mai und Juni aber heiß und trocken sind, könne es beim Weizen und anderen Getreidesorten zu schweren Dürreschäden kommen, weil im Unterschied zu den Vorjahren der Wasservorrat im Boden fehle.

Gemüsegärtner sparten Hälfte der Heizkosten

Über den milden Winter freuen können sich hingegen die Gemüsegärtner im 11. und 22. Wiener Gemeindebezirk. Die Paradeiserpflanzen konnten dieses Jahr schon früher gesetzt werden, und auch die Glashäuser wurden weniger geheizt. Windisch schätzt, dass sich die Heizkosten in diesem Winter halbiert haben.

Ob der Winter auch ein guter aus Sicht der Schädlinge war, weil diese nicht erfroren sind, lasse sich noch nicht sagen, sagt Windisch. Dem Weinbau haben die milden Temperaturen jedenfalls nicht geschadet - denn Wein halte eine mögliche Trockenheit besser aus.

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