15 Premieren am Theater an der Wien

15 Premieren stehen auf dem Spielplan des Theaters an der Wien für die Saison 2014/15. Ein Budget von 20 Millionen Euro steht dafür zur Verfügung. Für Intendant Roland Geyer ein Anlass, „innovativ zu denken“.

Zehn Premieren im Haupthaus und fünf Premieren in der Kammeroper stehen nach der „nicht nur aus dispositionellen, sondern auch finanziellen Gründen“ eingeführten Sommerpause am Programm, davon ein Drittel zeitgenössische Produktionen. Und das, obwohl „jede zeitgenössische Produktion für uns ein besonderes Rechnen bedeutet“, wie Geyer weiß. Die aktuelle Auslastung läge demnach ohne die „schwierigen Projekte“ vom Saisonanfang nicht bei 90, sondern bei 99 Prozent.

Der Intendant des Theaters an der Wien Roland Geyer (l.) und VBW-Generaldirektor Thomas Drozda

APA/Helmut Fohringer

Der Intendant des Theaters an der Wien, Roland Geyer, (l.) und VBW-Generaldirektor Thomas Drozda

Perlenfischer als „Dschungelcamp in 20 Jahren“

Der Auftakt werde „sehr russisch“, wie Geyer meinte. Am 10. September eröffnen Gustavo Dudamel und die Wiener Philharmoniker mit Rimski-Korsakow und Mussorgski die Saison, vier Tage darauf folgt mit Tschaikowskis selten gespielter Oper „Charodeyka“ (Die Zauberin) die erste Neuproduktion in der Inszenierung von Christof Loy.

Am 16. Oktober steht mit Glucks „Iphigenie en Aulide et Tauride“ eine weitere Neuproduktion am Programm, die beide Opern in eine neue Gesamtfassung bringt. Und einen Monat später inszeniert Lotte de Beer, die in der „Talenteschmiede“ Kammeroper mit „La Boheme“ auf sich aufmerksam gemacht hatte, die „Perlenfischer“ von Bizet als „Dschungelcamp in 20 Jahren“, wie die Niederländerin erläuterte - „nur geht es jetzt um Leben und Tod. Und der Chor spielt das Fernsehpublikum, das zusieht und mitentscheidet.“

Zwei Besonderheiten warten noch 2015: Bellinis „La Straniera“ (Inszenierung: Christof Loy) wird in Koproduktion mit der Oper Zürich mit zwei Hauptpaaren gleichzeitig eingearbeitet - einmal mit Edita Gruberova und einmal mit Marlis Petersen in der Hauptrolle. Und ab Februar folgt die gesamte Beaumarchais-Trilogie („Il Barbiere di Siviglia“, „Le Nozze di Figaro“, „La Mere Coupable“) mit drei unterschiedlichen Leading Teams, die sich „das Staffelholz übergeben“ werden, so Geyer.

Finanzen: „Gleiche Probleme, die alle haben“

Kein Thema war jetzt eine mögliche Ausgliederung des Theaters an der Wien aus den Vereinigten Bühnen - mehr dazu in VBW: Ausgliederung von Theater an der Wien?. Angesprochen wurde dafür das Budget. Mit den 20 Mio. Euro, die dem Intendanten pro Jahr unter dem Dach der VBW zur Verfügung stehen, müsse er auskommen, nahm Geyer die budgetäre Situation zur Kenntnis. „Wir haben auch kollektivvertragliche Erhöhungen, wir haben die gleichen Probleme, die alle haben“, kritisierte er die finanzielle Krisenstimmung bei den Bundestheatern: „Aber da geht es auch darum, innovativ zu denken.“

Aktuell fließen 22 Mio. Euro in die Musicalsparte der VBW, die demnächst von der Politik geforderte Umstrukturierungspläne präsentieren werden, um wieder mit Subventionen von insgesamt 37 Mio. Euro auszukommen. Im Rahmen der Pressekonferenz wollte Drozda dazu noch nicht Stellung nehmen und verwies auf April. Die Pläne seien bereits fertig, konkretisierte Drozda im Anschluss gegenüber der APA, würden jedoch erst noch mit der Stadt diskutiert, bevor man an die Öffentlichkeit gehe.

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