Jubiläum in den Kaiserappartements

Das Sisi Museum in der Wiener Hofburg feiert sein zehnjähriges Jubiläum. Während der Sonderschau „Seide - Spitze - Hermelin“ können Besucher einen Blick auf die wertvolle Garderobe der Kaiserin werfen. Erstmals ist ein blaues Kleid von Sisi zu sehen.

Das Sisi Museum gibt es mittlerweile seit zehn Jahren. 2004 wurde es zum 150. Hochzeitstag von Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Josef eröffnet. Seit diesem Tag zählen die Kaiserappartements und die Silberkammer in der Wiener Hofburg bereits mehr als sechs Millionen Besucher. Das von Bühnenbildner Rolf Langenfass konzipierte Museum zählt heute etwa 300 originale Exponate, darunter wertvoller Schmuck, imperiale Roben und Gebrauchsgegenstände aus dem Besitz der Kaiserin Sisi.

Bilder: Sonderausstellung „Seide - Spitze - Hermelin“

Kein Leben wie im Film

Die Sonderausstellung „Seide - Spitze - Hermelin“ wird in zwei Räumen der Kaiserappartements gezeigt. Im Zuge dieser werden erstmals zwei Kleider, ein Frisiermantel, ein Bademantel, ein Hermelinensemble, Weißwäsche und unterschiedlichste Accessoires gemeinsam präsentiert. Das Besondere an den neuen Exponaten ist, dass sie bisher noch nicht im Sisi Museum gezeigt wurden. „Ein blaues Kleid ist außerdem dabei, das die Öffentlichkeit überhaupt noch nie gesehen hat“, so Sonja Stadler vom Schönbrunn Tourismusmarketing.

Das Museum wird von der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft betrieben und wurde laut Geschäftsführer Franz Sattlecker vor zehn Jahren eröffnet, „um den süßlichen Touch, der Sisi immer anhaftet, ein bisschen wegzukriegen.“ Es wird angestrebt, das Leben der Kaiserin so zu erzählen, wie es tatsächlich war und nicht so, wie es zum Beispiel in der stark romantisierten Sissi-Filmreihe mit Romy Schneider dargestellt wird. Auch mit Gerüchten soll damit aufgeräumt werden.

Franz Konferenzzimmer

APA/HERBERT PFARRHOFER

Der 2009 restaurierte Konferenzsaal von Kaiser Franz Josef in den Appartements.

65 Prozent der Besucher weiblich

So trug die Kaiserin das besagte blaue Kleid während ihres Urlaubs auf Korfu, was der Annahme widerspricht, dass sie sich nach dem Tod von Rudolf nur mehr in Schwarz gekleidet hatte. Es stammt aus dem Besitz von Kaiserin Elisabeths Schwiegersohn und wurde 2012 beim Auktionshaus Hermann Historica ersteigert. Angeblich war es in einer ganz unscheinbaren Garderobenschachtel verpackt, die die Aufschrift „An das Schloß Seisenegg- Sekretariat seiner k. und k. Hoheit durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Franz Salvator“ trug.

Kaiserin Elisabeth hat offensichtlich auch 116 Jahre nach ihrem Tod nichts von ihrem ungewöhnlichen Reiz eingebüßt. Das Sisi Museum gehört zu den beliebtesten Wiener Attraktionen für in- und ausländische Touristen. Alleine 2013 konnte es 645.000 Besucher verzeichnen, von denen 80 Prozent aus Europa kamen und 29 Prozent zwischen 14 und 25 Jahre alt waren. Etwa zwei Drittel dieser Sisi-Enthusiasten waren weiblich.

Franz Schlafzimmer

APA/HERBERT PFARRHOFER

Das Schlafgemach von Kaiser Franz Josef im Sisi Museum in der Hofburg.

Die Sonderausstellung „Seide - Spitze - Hermelin“ läuft bis 24. Dezember in den Kaiserappartements in der Wiener Hofburg am Heldenplatz im ersten Bezirk.

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