Wiener Kabarett bekommt Nachwuchs

Etwa 80 Festivals gibt es in Wien pro Jahr, beim Kabarettfestival wird wahrscheinlich am meisten gelacht. Ende Juli versammeln sich Genregrößen wie Viktor Gernot und Andreas Vitasek sowie zwei Jungtalente im Arkadenhof des Rathauses.

Kabarett ist in Österreich immer schon riesengroß, der Kleinkunst-Charme ist ihm aber dennoch nicht verloren gegangen. Obwohl einige österreichische Kabarettisten wie etwa Josef Hader, Michael Niavarani und Alfred Dorfer mittlerweile nationalen Superstarstatus genießen, bleibt die Szene trotzdem überschaubar. Das Wiener Kabarettfestival stellt diese heuer bereits zum 4. Mal vor. Von 21. bis 26. Juli wird neben sogenannten alten Hasen auch jungen Hüpfern eine Bühne geboten.

Im Vorfeld gibt es nämlich für Nachwuchstalente die Chance, sich einen von zwei Auftritten auf dem Kabarettfestivals zu sichern. Dafür müssen sich die Anwärter bei der „Kabarett Talente Show“ der professionellen Jury, bestehend aus Viktor Gernot, Christof Spörk und Bernhard Murg, stellen und diese selbstverständlich auch überzeugen. Am Dienstag, dem 22. Juli könnte dann schließlich der große Auftritt vor 1.200 Zuschauern winken.

Stipsits

Pertramer

Thomas Stipsits kann schon mit 30 Jahren ein „Best Of“ auf die Bühne bringen.

Familiärer Flair im Rathausarkadenhof

Pro Tag werden zwei Künstler beim Wiener Kabarettfestival auftreten. Den Auftakt am ersten Festivaltag machen Gery Seidl und Viktor Gernot mit ihren Programmen „Bitte. Danke“ und „Im Glashaus“. Am nachfolgenden Tag werden neben Thomas Stipsits’ „Best Of“ auch schon die beiden Sieger des Talentewettbewerbs vorgestellt. Der Abend danach gehört Verena Scheitz mit ihrem Programm „Scheitz dir nix“ sowie den von Ö3 bekannten Comedy-Hirten.

Nicht nur stellen die Kabarettisten Szenen ihrer neuesten oder zum Teil sogar extra für die Veranstaltung maßgeschneiderten Stücke vor, der gesamte Schauplatz ist ein Highlight. Die atmosphärische Beleuchtung, die alten Mauern und die Abgeschiedenheit vom lauten Stadttrubel trotz Open-Air machen den Innenhof des Rathauses zu einem ganz besonderen Austragungsort des Wiener Kabarettfestivals, bei dem auch mit den Künstlern gemeinsam angestoßen werden darf.

Heilbutt & Rosen

Christoph Böhler

Das Kabarett-Kollektiv Heilbutt & Rosen hat einen „Flotten 4er“ zum Abschluss.

Damit alle etwas zu lachen haben

Die zweite Hälfte des Festivals übernehmen unter anderem der Musikkabarettist Christof Spörk mit „Stierkampf“ sowie Andreas Vitasek mit seinem insgesamt zwölften Soloprogramm „Sekundenschlaf“, in dem er nicht nur den Höllenhund Cerberus trifft, sondern auch seine Ahnen und Namensvettern besucht. Am letzten Abend legt das Quartett Heilbutt & Rosen gemeinsam mit Reinhard Nowak und Sigrid Spörk einen „Flotten 4er“ hin. Das Stück dreht sich tatsächlich um zwei konträre Paare, die sich im Liebesspiel zu viert versuchen wollen.

Damit nicht nur das Publikum sowie die Kabarettistinnen und Kabarettisten etwas zu lachen haben, wird der Reinerlös der Veranstaltung für einen guten Zweck gespendet. Nachdem dieser letztes Jahr „Licht ins Dunkel“ für die Hochwasseropfer zugute kam, ist dieses Jahr die Initiative „Mitlachen“ an der Reihe.

Spörk

Sabine Stieger

Der Musikkabarettist Christof Spörk tritt am 24. Juli auf.

Das Wiener Kabarettfestival findet von 21. bis 26. Juli im Arkadenhof des Rathauses statt.

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