Weniger jugendliche Häftlinge

Die Anzahl der Jugendlichen in den Gefängnissen ist gesunken: Im Vorjahr haben sich um 22 Prozent weniger Unter 18-Jährige in Haft befunden als noch 2012. Der Jugendstrafvollzug steht seit vergangenem Sommer in heftiger Kritik.

Statt 144 haben sich laut Justizministerium zuletzt 112 Jugendliche in den heimischen Justizanstalten befunden. Christian Pilnacek, Sektionschef im Justizministerium, nannte das einen „gigantischen Rückgang“. „Das zeigt, dass es wert ist, sich über den Strafvollzug Gedanken zu machen“, sagte der Sektionschef.

Misshandlungen in Jugendgefängnissen

Der Jugendstrafvollzug war im Sommer 2013 ins Gerede gekommen, nachdem ein sexueller Übergriff auf einen 14-Jährigen in der Justizanstalt Wien-Josefstadt publik geworden war - mehr dazu in Vergewaltigter 14-Jähriger „kein Ausreißerfall“.

In weiterer Folge wurden auch Misshandlungen von Jugendlichen in anderen Anstalten bekannt. Unter der damaligen Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP), die zunächst mit befremdlichen Wortspenden („Der Strafvollzug ist kein Paradies“) für Verwunderung gesorgt hatte, wurde eine Task Force eingerichtet, die Verbesserungen im Jugendstrafvollzug in die Wege leiten soll- mehr dazu in Jugendhaft: Task Force für Vermeidung.

Seither ist die Unterbringung von minderjährigen Häftlingen in Zwei-Mann-Zellen obligatorisch. Generell soll U-Haft für Jugendliche vermieden beziehungsweise verkürzt werden, wie auch der derzeitige Minister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) nach seinem Amtsantritt betonte. In Wien soll es ab 1. Jänner 2015 Wohngruppen geben, die für Unter-18-Jährige die U-Haft ersetzen - mehr dazu in Wohngruppen statt U-Haft für Jugendliche ab 2015?.

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