Mietervereinigung: Reform bei Betriebskosten

Die Mietervereinigung hat am Freitag ihre Forderung nach einer Reform bei den Betriebskosten wiederholt: Versicherung, Grundsteuer und Verwaltungshonorare sollen nicht mehr Teil der Betriebskosten sein dürfen, sondern vom Eigentümer bezahlt werden.

Die Betriebskosten könnten damit um 25 bis 40 Prozent gesenkt werden, so die Mietervereinigung in einer Aussendung. Dass die Mieter derzeit über die Betriebskosten für die Versicherungsprämien, die Grundsteuer und Verwaltungshonorare aufkommen, sei eine unzulässige Überwälzung der Kosten auf diese.

Mietrvertrag, Geldscheine und Schlüssel

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Die Versicherung würde etwa das Haftpflicht- und Erhaltungsrisiko des Hauseigentümers absichern und stünde so ebenso wie die Grundsteuer „in keinem Zusammenhang mit der Nutzung durch die MieterInnen“, so die Mietervereinigung. Auch das Verwaltungshonorar hat nach Ansicht der Mietervereinigung der Hauseigentümer zu tragen.

Betriebskosten leicht gestiegen

Die Betriebskosten für Wiener Mietwohnungen stiegen um 3,22 Prozent - und damit leicht über der Inflationsrate von zwei Prozent. Das geht aus dem Betriebskostenspiegel 2014 für Wien hervor, den die Mietervereinigung am Freitag präsentierte. Im Durchschnitt zahlen Mieter ohne Lift nun 1,72 Euro pro Quadratmeter im Monat. 2013 waren es noch 1,64 Euro pro Monat gewesen. Bei einer 70-Quadratmeter-Wohnung betragen die Betriebskosten nun rund 1.400 Euro netto im Jahr.

Mietervereinigung: Betriebskosten kontrollieren

Abgesehen von Lift- und Reinigungskosten stiegen alle Betriebskostenteile höher als der Verbraucherpreisindex. Wasser kostet nun im Schnitt 29 Cent pro Quadratmeter im Monat, die Müllentsorgung 20 Cent, die Reinigung 41 Cent und die Versicherung 40 Cent. Aber auch ein Lift kann sich auf der Betriebskostenabrechnung deutlich bemerkbar machen: Hier zahlten Mieter durchschnittlich 19 Cent pro Monat und Quadratmeter. Eine 70-Quadratmeter-Wohnung kommt damit auf 13,24 Euro Aufzugskosten monatlich.

Für den Betriebskostenspiegel nutzte die Mietervereinigung Daten aus dem Jahr 2012, die von Mitgliedern zur Überprüfung vorgelegt wurden. Insgesamt prüfte man 560.000 Quadratmeter Nutzfläche. Liegt die eigene Betriebskostenabrechnung deutlich über den ermittelten Durchschnittswerten, rät die Mietervereinigung, die Abrechnung überprüfen zu lassen.

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