Dachgeschoss statt Denkmalschutz

Die Mieter eines Hauses in der Innenstadt sind aufgeregt. Der Hauseigentümer will Luxuswohnungen im Dachgeschoss des Hauses in der Schwertgasse bauen. Das Haus mit Bausubstanz aus dem Hochbarock steht aber unter Denkmalschutz.

Das Juwel aus dem Hochbarock ziert die Schwertgasse auf Nummer drei. Beste Lage, beste Aussicht auf den historischen Kern der Stadt - und steht auch unter Ensembleschutz und ist UNESCO-Weltkulturerbe.

Haus Schwertgasse

ORF

Mieter würde Teil der Wohnung verlieren

Der Hauseigentümer, eine Privatstiftung, forciert den Ausbau des Dachgeschosses im Zuge einer angeblich dringend erforderlichen Generalsanierung des Hauses. Damit aber werde die historische Bausubstanz teilweise ruiniert und Wohnraum und Wohnqualität dezimiert, fürchten manche Mieter.

„Das würde bedeuten, dass ich diesen Teil der Wohnung verliere, und dass das als Basis genommen wird für die Maisonette, die hier die Treppe hinaufführen soll in das neu auszubauende zweite Dachgeschoss“, so Walter Götlinger, ein Mieter.

Bauausschuss ist nun am Zug

Die Vorwürfe der Mieter, hier werde Denkmalschutz missachtet, gehen laut Baupolizei ins Leere. „Die Bausubstanz wird nicht zerstört. Dieser Dachstuhl bleibt erhalten. Im Gegenteil, es kommt ein zweiter Dachstuhl oben drüber, der diesen Dachstuhl entlastet“, so Gerhard Cech, Leiter der Baupolizei.

TV-Hinweis:

Bürgeranwalt, 5. Juli 2014, ORF2, 17.30 Uhr

Laut jenem Architektenbüro, das Dachbodenausbau und Sanierung ausführen soll, wird der barocke Dachstuhl im Originalzustand erhalten bleiben. Nun muss der Bauausschuss des Bezirks Innere Stadt entscheiden, ob der Wiener Bauordnung und den Denkmalschutz-Richtlinien entsprochen wird.