Nach Test: Keine neuen Ampeln

Seit zwei Jahren testet die Stadt Wien verschiedene Typen von Ampeln, um das Sicherheitsgefühl der Fußgänger zu erhöhen. Jedoch ohne durchschlagenden Erfolg: Großflächige Umstellungen auf die neuen Ampeln wird es nicht geben, bestätigte nun die MA 33.

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Die Countdownampel lenkt ab

Die Stadt testete drei verschiedene Ampeltypen mit dem Ziel, das Sicherheitsgefühl der Fußgängerinnen und Fußgänger zu erhöhen und die subjektiv empfundene Wartezeit zu verkürzen. So beispielsweise eine Ampel, die mit einer Sanduhr versehen ist, um zu signalisieren, wie lange es dauert, bis die Grünphase kommt. Auch die Countdownampel hat diesen Zweck. Beide Ampeln schnitten in den Tests nicht besonders gut ab und sollen bald wieder aus der Stadt verschwinden.

Bei der Countdownampel zeigten sich Bedenken wegen der Verkehrssicherheit. Die Fußgänger beobachteten nur noch den Countdown und vergaßen dabei, auf den Verkehr zu achten. Die Ampel mit der Sanduhr wurde als zu kompliziert eingestuft. Viele der Fußgänger wussten damit nichts anzufangen.

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Die Sanduhrampel ist zu kompliziert

60 Prozent erkannten Räumzeitampel

Bei der Räumzeitampel wird diese Phase mit einem orange blinkenden Licht angezeigt. Die Ampel wurde an der Kreuzung Landesgerichtsstraße/Stadiongasse getestet. Laut Andreas Jurasits von der zuständigen MA 33 verliefen die Tests bei diesem Ampeltyp positiv. „60 Prozent haben erkannt, dass es ein neues Signal gibt. Die wichtige Erkenntnis ist, dass es das richtige Einsatzmittel ist, dass sich der Fußgänger auf der Fahrbahn sicherer fühlt“, so Jurasits

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Die Räumzeitampel hat sich laut MA 33 bewährt

Ein wichtiger Aspekt der Fußgängersicherheit bei Kreuzungen ist die sogenannte Räumzeit. Ab dem Zeitpunkt, an dem eine Ampel auf Rot springt, hat ein Fußgänger noch 1,2 Sekunden pro Meter Zeit, die Straße zu überqueren, erst dann springt die Ampel für die Autofahrer auf Grün. In normalem Gehtempo sollte das locker zu schaffen sein.

Räumzeitampel soll selektiv eingesetzt werden

Diese neuen Ampeln werden jetzt aber nicht in ganz Wien auftauchen, sondern nur dort, wo „es große Schutzweglängen und Abbiegeranteil von Kraftfahrzeugen - und wo es einen hohen Anteil an Fußgängern gibt, die die Kreuzung bei der Ampel queren“.

Bei der MA 33 wurde eine Adressliste erstellt, wo die Räumzeitampel sinnvoll sein könnte. „In den nächsten Jahren werden wir immer dort, wo wir die Anlagen umbauen und die Rahmenbedingungen vorfinden, diese Ampeln einbauen.“ So sollen etwa an der Kreuzung Taborstraße/Obere Augartenstraße im 2. Bezirk neue Räumzeitampeln für Fußgänger angebracht werden.

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