Integrationsbericht: Probleme bei Ausbildung

Jeder dritte Wiener hat Migrationshintergrund. Der Integrationsbericht zeigt: das Zugehörigkeitsgefühl ist in den letzten Jahren gestiegen. Demnach gibt es die meisten Probleme aber nach wie vor bei der Ausbildung jugendlicher Zuwanderer.

Zuwanderer-Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen bleiben in Wien die größte Herausforderung für die Integrationspolitik, zeigt der Intergrationsbericht. Nun soll nicht nur die Sprachförderung im Kindergarten ausgebaut werden. Die Experten, die den Integrationsbericht verfasst haben, empfehlen nun die Einrichtung eigener Sprachförderklassen.

„Als kurzfristige Maßnahme, um in einer intensiven, kurzen Zeit jene Deutschkenntnisse zu heben, damit eine Basiskompetenz in einer Kommunikation auch mit anderen Kindern möglich wird“, sagte Heinz Faßmann, Vorsitzender des Expertenrates.

Kurz Integrationsbericht

APA/GEORG HOCHMUTH

Herkunft sei nicht entscheidend, sagte Integrationsminister Kurz

7000 Kinder und Jugendliche könnten profitieren

Wer in eine Vorbereitungsklasse - einem Deutsch-Crashkurs - geht, hänge vom Bedarf und nicht von der Herkunft ab, sagt Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP): „Wir möchten uns abgrenzen von den Vorschlägen der FPÖ und des Vizepräsidenten des Stadtschulrats in Wien, der Ausländerklassen gefordert hat. Ihm geht es nicht um Qualifikation, Fähigkeiten oder Deutschkenntnissen, sondern um Abstammung, Herkunft oder Staatsbürgerschaft.“

Geschätzte 7000 Quereinsteiger zwischen sechs und 14 Jahren könnten österreichweit von den Vorbereitungsklassen profitieren, heißt es. Damit die Jugendlichen auch hingehen, wird über eine Novelle des Schulpflichtgesetzes nachgedacht. Eigene Sprachklassen mit intensivem Deutschunterricht befürworten auch steirische Eltern- und Schülervertreter sowie der Landesschulrat - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Die Caritas verlangte in einer Aussendung, dass die Sprachförderung zusätzlich zum Regelunterricht und nicht stattdessen stattfindet. Wiens Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger verwies auf das Wiener Programm „StartWien“, das den Zuwanderern Betreuung und Sprachgutscheine anbiete.

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