Bim-Fahrer attackiert: Keine Anklage

Der 52-Jährige, der im Jänner in Wien-Floridsdorf einen Straßenbahnfahrer attackiert und lebensgefährlich verletzt hat, wird nicht angeklagt. Einem psychiatrischen Gutachten zufolge leidet der Mann an Schizophrenie.

Der Mann ist aufgrund des Gutachtens nicht schuldfähig, die Staatsanwaltschaft Wien hat daher keine Anklage wegen versuchten Mordes erhoben. Vielmehr wurde beim Straflandesgericht vor kurzem ein Antrag auf Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingebracht.

Straßenbahngarnitur der Linie 31 in Floridsdorf

ORF

Überfall am Franz-Jonas-Platz

Die Verhandlung, in der Geschworene über diesen Antrag entscheiden müssen, startet am 25. September und ist auf zwei Tage anberaumt. Die Entscheidung soll am 2. Oktober fallen.

Lebensgefährliche Verletzungen

Der 23 Jahre alte Mitarbeiter der Wiener Linien hatte Ende Jänner um 11.30 Uhr eine Garnitur der Linie 31 am Franz-Jonas-Platz gestoppt und wollte seine Mittagspause antreten. Auf dem Weg zu den Diensträumlichkeiten stürmte der ihm völlig unbekannte 52-Jährige mit einem Messer auf ihn zu und stach ohne ersichtlichen Grund mehrfach auf ihn ein.

Der Angreifer fügte dem Straßenbahnfahrer Stichwunden im Hinterhaupt-, Nacken- und Halsbereich zu. Danach lief der Mann davon. Passanten verfolgten ihn und sahen, wie er sich unweit vom Tatort auf den Boden setzte. Als die Polizei eintraf, ließ er sich widerstandslos festnehmen - mehr dazu in Attacke auf Bim-Fahrer: Angreifer schweigt (wien.ORF.at; 27.1.2014).

Attacke auf Bim-Fahrer in Ottakring

Auch in Ottakring wurde ein Bim-Fahrer bei einer Attacke schwer verletzt, der 33-Jährige wurde von bei der Endstelle der Linie 46 am Joachimsthalerplatz von hinten niedergeschlagen und schwer am Kopf verletzt - mehr dazu in „Öffi“-Fahrer attackiert: Verdächtiger gefasst (wien.ORF.at, 5.6.2014).

Kurz vor dieser Attacke hatten Straßenbahnfahrer bei einer Betriebsversammlung Maßnahmen für mehr Sicherheit gefordert. Nach einigen Überfällen auf Bedienstete der Wiener Linien wurde ein Fünfpunkteprogramm für mehr Sicherheit präsentiert, das zwei Millionen Euro kosten soll - mehr dazu in Fünfpunkteprogramm für mehr „Öffi“-Sicherheit (wien.ORF.at; 4.6.2014).