Gerichtsvollzieher entdeckt verweste Leiche

Ein Wiener Gerichtsvollzieher ist am Montag im Zuge einer Delogierung auf einen Toten gestoßen. Die stark verweste Leiche lag in einer Wohnung in einem Gemeindebau in der Simmeringer Hauptstraße auf dem Boden.

Der Gerichtsvollzieher war gegen 09.45 Uhr in der Wohnung in der Simmeringer Hauptstraße auf die Leiche gestoßen. Die Identität des Mannes ist noch nicht restlos geklärt, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Allerdings schließen die Behörden eine Gewalttat aus, da eine Obduktion keinen Verdacht auf Fremdverschulden ergab. Der Mann dürfte schon Monate in der Wohnung gelegen haben. Sein Leichnam war stark verwest.

Polizei öffnete Wohnung im März nicht

Im März hatte die Polizei auf Ersuchen der Wohnungsgenossenschaft dort Nachschau gehalten, weil schon monatelang keine Miete mehr bezahlt worden war. Auch die Post stapelte sich. Der eingesetzte Diensthund, ein speziell trainierter Leichensuchhund, habe damals aber nicht angeschlagen, sagte der Polizeisprecher.

Das schließe dennoch nicht aus, dass sich der Tote schon in der Wohnung befunden haben könnte. Das Tier hätte die sterblichen Überreste nur dann erschnüffeln können, wenn entsprechende Geruchspartikel sich schon ins Stiegenhaus ausgebreitet hätten, was offenbar nicht der Fall gewesen sei, so Meierhofer.

„Eine unmittelbare Gefährdung einer Person lag zum damaligen Zeitpunkt für die einschreitenden Beamten nicht vor bzw. bestand kein Verdacht einer gerichtlich strafbaren Handlung“, so Maierhofer. „Daher war für die Polizei keine Befugnis zum weiteren Einschreiten, wie zum Beispiel der polizeilichen Öffnung der Wohnung, gegeben.“ Die offenen Fragen soll die Gerichtsmedizin in den kommenden Tagen klären.