Verwirrung über gezahlte Verkehrsstrafen

Die Wiener Behörden wissen derzeit nicht, wer einen Strafzettel bezahlt hat und wer nicht. Das Geld kommt zwar bei der Stadt Wien an, dort kann man aber nicht nachvollziehen, von wem es stammt. Tausende Strafmandate könnten davon betroffen sein.

Es geht um jene Strafzettel, die in Kurzparkzonen ausgestellt wurden. Auf dem Strafzettel und dem beiliegenden Zahlschein sind nämlich zwei unterschiedliche Nummern angegeben. Die an sich richtige findet sich auf dem vorgedruckten Zahlschein, auf dem Strafzettel selbst ist die Nummer um eine Ziffer länger.

Viele Autofahrerinnen und Autofahrer haben deshalb die letzte Ziffer auf dem Erlagschein selbständig ergänzt oder beim Onlinebanking die längere Nummer eingegeben. Bei der letzten Ziffer auf dem Strafzettel handelt es sich aber nur um eine magistratsinterne Prüfziffer. Wenn nun die gesamte Nummer bei der Überweisung angeben wurde, kann die Zahlung von der zuständigen MA 6 nicht zugeordnet werden.

Strafzettel

ORF

Bis zu 1.200 Strafzettel werden täglich in Wiens Kurzparkzonen ausgestellt

„Bei Onlineüberweisungen mehrmals Probleme“

Die Behörden kennen das Problem und haben reagiert. Sie haben die letzte Ziffer auf dem Strafzettel nun grau hinterlegt. „Es kam bei Onlineüberweisungen mehrmals zu Problemen, dass Leute diese Prüfziffer, die vorher nicht grau hinterlegt war, fälschlicherweise bei der Überweisung zugezogen haben. Die ist jetzt grau hinterlegt, um dem Fehler vorzubeugen“, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer gegenüber „Wien heute“.

Ob die graue Hinterlegung der letzten Ziffer aber ausreicht, um Klarheit bei den Lenkerinnen und Lenkern zu schaffen, ist ungewiss. Die zuständigen Magistratsabteilungen 67 und 6 waren für „Wien heute“ trotz mehrmaliger Versuche bisher nicht erreichbar.

Strafzettel

ORF

Im Gegensatz zum alten Strafzettel ist beim neuen die Prüfziffer grau hinterlegt

Auch Engpass bei Strafzetteln

Detail am Rande: Bei der Lieferung der neuen Strafzettel mit der grau hinterlegten Prüfziffer ist es zu einer Verzögerung gekommen. Die Bediensteten der Parkraumüberwachung hatten in der Vorwoche daher nur eine eingeschränkte Anzahl an Strafzetteln zur Verfügung.

„Aber es ist zu keinem Zeitpunkt so gewesen, dass die Strafzettel ausgegangen wären“, so Maierhofer. Auch bei den verhängten Strafen ist es laut Polizei zu keinen merkbaren Schwankungen gekommen. „Jedes Delikt ist geahndet worden, die Vollziehung war nicht eingeschränkt“, so Maierhofer. Diese Woche soll noch eine neue Lieferung eintreffen und zumindest dieses Problem lösen.

Link: