Stantejsky: „Habe oft vor Kosten gewarnt“
Es sei sehr schwer gewesen, mit dem ehemaligen Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann „sachlich über finanzielle Dinge zu reden“, sagt Stantejsky im Interview mit dem Nachrichtenmagazin. Sie habe bei neuen Produktionen öfters gesagt, dass das Geld nicht da sei. Hartmann sei das egal gewesen, so die ehemalige kaufmännische Direktorin des Theaters. „Dass das Geld nicht da war, hat jeder gewusst, auch Springer und der Aufsichtsrat.“
Die Behauptung, es fehlten unzählige Belege, Überweisungen seien nicht zuzuordnen und Unterschriften von ihr gefälscht worden, hält Stantejsky für „unerklärlich, es gab bei mir keine Kassa-Auszahlung ohne Beleg - nichts, was heimlich über den Tisch geschoben wurde. Und Unterschriften habe ich natürlich überhaupt nie gefälscht.“
APA/Clemens Fabry
Silvia Stantejsky
Hartmann habe immer „aus dem Moment heraus etwas gefordert“, während für Holding-Chef Georg Springer vor allem die „schwarze Null“ in der Bilanz wichtig gewesen sei. Sie sei zwischen Hartmann und Springer regelrecht „zerrieben“ worden und sei schließlich an Burn-out erkrankt. „Die haben ein Spiel mit mir gespielt, das ich, als es geschah, nicht wahrhaben wollte“, so Stantejsky im „Profil“.
Der von Matthias Hartmann angestrengte Prozess gegen seine Entlassung hat mittlerweile Fahrt aufgenommen. Diese Woche wurde an zwei Tagen 25 Stunden lang verhandelt - mehr dazu in Hartmann: Eilige Kündigung, langes Verfahren. Mitte Oktober soll feststehen, wer die Leitung des Burgtheaters übernimmt - mehr dazu in Neuer Burgtheater-Direktor bis Oktober. Gegen Hartmann und Stantejsky ermittelt die Korruptionsstaatsanwaltschaft unter anderem wegen des Verdachts der Untreue, Bilanzfälschung und Abgabenhinterziehung - mehr dazu in Burg: Korruptionsstaatsanwalt ermittelt.