Media Quarter ab Montag auf dem Markt

Ein bekannter Medienstandort steht nun offiziell zum Verkauf: Das „Media Quarter Marx 3“ in Wien kommt am Montag auf den Markt. Die Immobilie hatte es auch dank der Eigentümerverhältnisse zu hoher Prominenz gebracht.

Nach der internen Vorbereitungsphase startet nun der offizielle Veräußerungsprozess, wie Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsagentur, am Freitag ankündigte. Die Suche nach dem künftigen Eigentümer richtet sich sowohl an heimische als auch internationale Interessenten.

Publik machen will man die Sache durch Inserate, über den Partner EHL Immobilien, aber auch auf Messen wie etwa der von Montag bis Mittwoch stattfindenden Expo Real in München, wo man das Projekt präsentieren werde, so Hirczi. Der neue Inhaber soll bis zum ersten Quartal 2015 gefunden sein.

Das "Media Quarter Marx"

Media Quarter Marx

Media Quater in Erdberg

Immobilie mit „einer besonderen Sensibilität“

Die Immobilie am ehemaligen Schlachthof im Stadtteil St. Marx - inzwischen „Neu Marx“ genannt - hatte es auch dank der Eigentümerverhältnisse zu hoher Prominenz gebracht. Denn die Projektgesellschaft, die den Komplex „Media Quarter Marx 3“ entwickelt, gehört derzeit zu 60 Prozent einem privaten Partner der Stadt, nämlich der VBM Beteiligungsmanagement GmbH. Über eine Holding (A. V. Maximus Holding AG, Anm.) ist daran auch die Frau des ehemaligen kasachischen Botschafters in Österreich, Rakhat Aliyev, beteiligt.

Nicht zuletzt deshalb gebe es bei der Immobilie „eine besondere Sensibilität“, sagte Hirczi. Deshalb stellt man potenziellen Käufern die detaillierten Projektunterlagen nur dann zur Verfügung, wenn diese sich zu einer „Self-declaration of Compliance“ bereit erklären - also etwa Eigentümerverhältnisse und Geldflüsse offenlegen.

Wer den Zuschlag letztendlich erhält, darüber entscheidet das Präsidium der Wirtschaftsagentur, dem Vizebürgermeisterin Renate Brauner, Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (beide SPÖ), Wiens Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck sowie Helmut Horvath von der Bank-Austria-Tochter Universal International Realitäten GmbH angehören.

Rechnungshof: Rohbericht „im Fertigwerden“

Dass die Stadt bzw. die Technologieagentur ZIT (eine Tochter der Wirtschaftsagentur, Anm.) und ihr Partner die MQM-Gesellschaft verwerten wollen, hat auch für Mutmaßungen gesorgt, wonach damit die laufende Rechnungshofprüfung umgangen werden soll. Das sei aber nicht der Fall, beteuerte Hirczi. Er erinnerte daran, das die Wirtschaftsagentur die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes begrüßt habe.

Der VfGH hatte entschieden, dass der Rechnungshof die Gesellschaft unter die Lupe nehmen darf - mehr dazu in - Rechnungshof darf Media Quarter prüfen (wien.ORF.at). „Der Rohbericht ist im Fertigwerden“, sagte eine Rechnungshofsprecherin auf Anfrage von ORF Wien.

Links: