1.600 Disco-Gäste evakuiert: Mann bestreitet Tat

Nach der Pfeffersprayattacke in der Großraumdisco Prater Dome in der Leopoldstadt in der Nacht auf Sonntag, sind die Hintergründe unklar. Ein festgenommener Mann bestreitet die Tat. 1.600 Disco-Besucher mussten in Sicherheit gebracht werden.

Während der Evakuierung fiel Polizisten ein betrunkener 22-Jähriger auf, der brüllte: „Ich bin für das verantwortlich.“ „Als ihn die Beamten ansprachen und nachfragten, was er da gesagt habe, wurde er plötzlich nervös, versuchte davonzulaufen und leistete Gegenwehr“, sagte Polizeisprecherin Michaela Rossmann.

Der 22-Jährige wurde deswegen zunächst wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen. „Er wurde mittlerweile befragt. Dabei gab er an, aus Dummheit die Aussage getätigt zu haben. Er hat laut seiner Aussage mit der Tat nichts zu tun“, sagte Rossmann.

Videoaufnahmen werden ausgewertet

Auf einer der Toiletten wurden zwei Pfefferspraygebinde sichergestellt. Diese werden nun untersucht, so Rossmann. Zudem müssen Videoaufnahmen aus der Disco ausgewertet und jene 37 Besucher als Zeugen befragt werden, die den Pfefferspray aus nächster Nähe abgekriegt und daher womöglich auch etwas über den Verursacher des Vorfalls bemerkt haben. Auch die Bekannten des 22-Jährigen werden noch befragt. Ermittelt wird derzeit wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung gegen mehrere unbekannte Personen.

Acht Personen in Spital gebracht

Kurz vor 2.00 Uhr versprühten laut einer Zeugin zwei Personen Pfefferspray auf der Tanzfläche. „Zum Zeitpunkt der Tat waren rund 1.600 Personen in der Diskothek. Der Lokalbetreiber hat sofort eine Evakuierung veranlasst, glücklicherweise ist es dabei zu keiner Massenpanik gekommen“, sagte Rossmann.

Acht Personen sind laut Polizei ins Spital gekommen. „Zwei Personen wurden im Gedränge beim Verlassen des Lokals leicht verletzt. Eine 34-jährige Frau hat sich eine Knöchelverletzung zugezogen, ein 28-jähriger Mann eine leichte Kopfverletzung“, sagte Roland Packert von der Wiener Berufsrettung. Es waren über zwölf Einsatzfahrzeuge der Rettung und rund 30 Notärzte und Sanitäter im Einsatz.

Nicht die erste Räumung

Es war dies nicht die erste Räumung des Prater Domes. Bereits 2011 wurde die Großraumdisco wegen eines Fehlalarms evakuiert. Der wirtschaftliche Schaden soll im Fall einer Räumung enorm sein, weil die Besucher erst beim Verlassen der Disco bezahlen. Doch wegen der raschen Räumung sei ein Kassieren nicht möglich, hieß es. Der Schaden wurde damals mit rund 80.000 Euro beziffert.

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