Stadthallenbad „verkauft“ Bahnen

Das wiedereröffnete Stadthallenbad vergibt Schwimmbahnen an die Höchstbietenden. Dadurch sollen laut Wien Holding Einnahmen lukriert werden. Bisher kamen nur Schwimmschulen und Vereine zum Zug, bald könnten auch Firmen mitbieten.

Das Stadthallenbad hat Ende Juni nach langjährigem Umbau wieder geöffnet. Kurze Zeit später wurden zwei von insgesamt zehn Bahnen im öffentlichen Schwimmbecken zur Nutzung ausgeschrieben. In einem offenen Verfahren konnten Schwimmschulen und Vereine aus 85 verschiedenen Stunden, die auf die Woche aufgeteilt sind, auswählen. Der Grundpreis für ein Angebot lag bei mindestens 90 Euro. Die Bahn zur gewünschten Zeit wurde dann an den Bestbieter vergeben. Zum Vergleich: Städtische Bäder verlangen 30 Euro pro Stunde und Bahn, zum Fixpreis.

Stadthallenbad

APA/Herbert Neubauer

Bisher 80.000 Badegäste seit Wiedereröffnung

Vor dem Umbau wurden auch in der Stadthalle Fixpreise von Schwimmschulen für die Nutzung der Bahnen verlangt. Nach der Wiedereröffnung wurde nun erkannt, dass „erstens die Nachfrage groß ist und zweitens Einnahmen lukriert werden müssen“, sagt Wolfgang Gatschnegg, Konzernsprecher der Wien Holding gegenüber dem ORF Wien. Wie sich die Vergabe der zwei Bahnen nun auf den Platz für die anderen Badegäste auswirkt, soll bis Ende des Jahres evaluiert werden. Dann sei es möglich, dass Anfang des nächsten Jahres auch Firmen mitbieten dürften, sagt Gatschnegg.

Seit der Wiedereröffnung besuchten bisher 80.000 Badegäste das sanierte Bad. Das sind durchschnittlich 500 verkaufte Tageskarten. Hinzu kommen 180 Jahreskartenbesitzer, die täglich in der Stadthalle schwimmen. Außerdem nutzen laut Gatschnegg rund 200 Profischwimmer und 150 Turmspringer täglich das Bad. Die Profisportler trainieren im eigenen Sportbecken im unteren Bereich des Bades.

Sanierung beschäftigt noch das Gericht

Derzeit beschäftigt noch eine Klage wegen der aufgetretenen Mängel bei der Sanierung die Gerichte. Der Generalplaner hatte seine Honorarforderungen eingeklagt, die Betriebsgesellschaft antwortete mit einer Widerklage. Interne und externe Sachverständige hätten 300 Planungsmängel festgestellt - mehr dazu in Stadthallenbad: Generalplaner wehrt sich.

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