42 Millionen für Vereinigte Bühnen

Die Subvention für die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) wird erhöht: Ein neuer Vertrag sichert den vier Theatern nächstes Jahr 42 Millionen Euro zu. Für 2016 wurde mit „I am from Austria“ ein Musical von Rainhard Fendrich angekündigt.

Die Grünen hatten auf ein „Zukunftskonzept“ für die VBW - also die Musicalbühnen Raimund Theater und Ronacher sowie die Opernhäusern Theater an der Wien und Kammeroper - eine Zurückführung der Subventionen ab 2016 auf weniger als 37 Millionen Euro gedrängt - mehr dazu in VBW: Kritik an Subventionserhöhung.

Die durch eine Zusatzsubvention von 4,9 Millionen Euro auf 42 Millionen Euro erhöhte Basisabgeltung der Stadt Wien steht aber nun auch die kommenden drei Jahre zur Verfügung. Für 2016 sind 41 Millionen, für 2017 40 Millionen Euro vorgesehen.

Geld aus „Zusatzmittel“

Stattdessen wird nun für die kommenden drei Jahre ein „Innovationstopf eingerichtet, der mit jährlich 1,5 Millionen Euro dotiert ist. Die Finanzierung dieser beiden Maßnahmen wird durch Zusatzmittel zum regulären Kulturbudget ermöglicht“, heißt es heute in einer Aussendung des Wiener Kulturstadtrats Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) und des Kultursprechers der Grünen Wien, Klaus Werner-Lobo: „Das ist angesichts der angespannten Gesamtbudgetlage ein sensationeller Erfolg.“

Natürlich Blond

APA/Schlager

Musical-Erfolg „Natürlich Blond“ im Ronacher

"Für 2018 werden die auslaufenden Verträge der künstlerischen Leitung sowie der Geschäftsführung entsprechend dem Stellenbesetzungsgesetz zu branchenüblichen Gehältern transparent ausgeschrieben. Der kulturpolitische Auftrag lautet, die VBW als zeitgemäßes Musiktheater unter Einbeziehung lokaler künstlerischer Ressourcen zu positionieren.

Eine Auflösung der strikten Trennung zwischen den einzelnen Genres des Musiktheaters erscheint aus heutiger Sicht sinnvoll", heißt es weiter. Derzeit besteht die Leitung aus VBW-Generaldirektor Thomas Drozda, Musical-Intendant Christian Struppeck und Theater an der Wien-Intendant Roland Geyer.

Auch gemeinsame künstlerische Leitung

Im „Kurier“ (Mittwoch-Ausgabe) sagt der Kulturstadtrat, dass es künftig an der Seite der gemeinsamen kaufmännischen Leitung idealerweise auch einen gemeinsamen künstlerisch Verantwortlichen für alle vier Theater geben soll, schränkt aber gleichzeitig ein: „Wir schließen aber nicht aus, dass es, wenn wir niemanden finden, weiterhin zwei Intendanten geben wird.“

„Statt kommerzieller Lizenzproduktionen soll in Zukunft vor allem qualitatives, zeitgemäßes Musiktheater unter Einbeziehung lokaler Kulturschaffender gefördert werden“, sagte Werner-Lobo in der gemeinsamen Aussendung mit dem Kulturstadtrat.

Mit dem neuen Dreijahresvertrag „sind auch alle Debatten über die Auflösung oder Halbierung des Orchesters oder die Auflösung von Spielstätten vom Tisch. Ich bin sehr beruhigt und sehr erleichtert“, sagte Drozda am Mittwoch, wo „I am from Austria“ präsentiert wurde: Ein Musical von Rainhard Fendrich, das 2016 im Ronacher aufgeführt werden soll und Teil des „ausfinanzierten“ Spielplans für 2015/16 ist. Die Stücke „Evita“ und „Mozart!“ sollen zurückkommen.

Keine Musical-Bespielung im Theater an der Wien

Große Shows, Deutschsprachige Erstaufführungen und Uraufführungen seien „immer Teil unseres Konzepts, unserer Identität, unserer DNA“ gewesen und würden es auch bleiben, sagte Drozda.

Einer möglichen Rückkehr zur auch nur temporären Musical-Bespielung des Theaters an der Wien durch eine künftige gemeinsame künstlerische Leitung - die für Drozda bloß „eine Option“ ist - erteilte der Generaldirektor eine klare Absage: „Das halte ich für undenkbar und auch für falsch.“ Das Theater an der Wien sei derzeit „ideal positioniert“. Im Musical-Bereich sei auch „weiterhin alles offen“, internationale Lizenzproduktionen seien neben Eigenentwicklungen auch künftig vorstellbar.

Musical-Intendant Christian Struppeck kündigte ein leicht geändertes Bespielungskonzept für das Ronacher an, das mehr Vielfalt und kürzere Laufzeiten bringe. Künftig soll es in einer Art „Semi-Stagione“ zwei Stücke pro Saison geben. Die Saison 2015/16 stünde unter dem Motto „Tradition und Moderne“ und lege einen Schwerpunkt auf Eigenproduktionen.

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