Oberhauser: Rauchfreie Lokale bis 2018

Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) hat Anfang des Monats in der ORF-„Pressestunde“ ihre Forderung nach rauchfreien Lokalen bis 2018 bekräftigt. Zudem sollen Ärzte mehr Zeit für die Patienten erhalten. Die Wiener Ärztekammer unterstützt die beiden Forderungen.

Die Verhandlungen für das Rauchverbot in der Gastronomie sollen kommendes Jahr starten, bei den Wirten werde sie Überzeugungsarbeit leisten, so Oberhauser. Abschlagszahlungen für getätigte Investitionen für die Trennung von Raucher- und Nichtraucherbereichen gemäß der derzeitigen Rechtslage schloss sie aus, stellte aber verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten in Aussicht. Am Zug sei hier aber der Finanzminister.

Bereits kurz nach ihrem Amtsantritt hatte Oberhauser die rauchfreien Lokale als Ziel ausgegeben, damit nahm sie eine Forderung ihres Vorgängers Alois Stöger auf. Die Wiener Gastronomen reagierten ablehnend - mehr dazu in Wiener Gastronomie gegen Rauchverbot (wien.ORF.at; 2.9.2014).

Mehr Zeit für Patienten

Gesundheitspolitisch will die Gesundheitsministerin den niedergelassenen Bereich für Ärzte und Patienten attraktiver machen. Als Beispiel führte sie in der „Pressestunde“ die geplanten Primärversorgungseinrichtungen an, mit mehreren Medizinern und Mitgliedern anderer Gesundheitsberufen und längeren Öffnungszeiten. An Kassen und Ärztekammern appellierte sie, Verträge auszuarbeiten, die den Menschen mehr Zuwendung und den Ärzten mehr Zeit für die Patienten bringen sollen.

Ärztekammer unterstützt Forderungen

Thomas Szekeres, Präsident der Wiener Ärztekammer, begrüßte per Aussendung das Vorhaben, dem Patientengespräch mehr Zeit einzuräumen. Als Gründe für die derzeit zu geringe Gesprächsdauer sieht Szekeres „Honorargestaltung und bürokratische Schikanen der Krankenkassen“ sowie „Personalengpässe in Spitälern“.

Ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie bezeichnete Szekeres als „Gebot der Stunde“. Seit 2005 sei Österreich sowohl beim Nichtraucherschutz als auch beim Rauchverhalten - vor allem bei Jugendlichen - negatives Schlusslicht in Europa. „Es gibt hier einen gemeinsamen Schulterschluss der Ärzteschaft mit der Ministerin“, so Szekeres.

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