Künstlicher Fels „schwebt“ in Kirche

Ein Felsbrocken aus Kunststoff „schwebt“ seit Donnerstag in der Jesuitenkirche über den Köpfen der Besucher. Die acht Meter hohe, hohle und 700 Kilo schwere Skulptur soll „das Thema Glauben und dessen bedrohliche Momente“ zeigen.

Der Felsbrocken hängt lediglich an zwei Millimeter dünnen Stahlseilen von der Decke der 20 Meter hohen Jesuitenkirche. Die Kunststoffskulptur der Künstlergruppe Steinbrener/Dempf und Huber soll die „bedrohlichen Momente“ des Themas Glauben visualisieren, heißt es.

„To be in Limbo“ (auf Deutsch etwa: in der Schwebe sein) nennt sich die Installation, die bis zum 19. April in der Jesuitenkirche zu besichtigen sein wird und danach weiterwandern soll. Als nächste Station ist die Hamburger St.-Katharinen-Kirche geplant.

„Selten so hohe und große Räume “

Für Steinbrener sind Kirchen nicht nur thematisch der ideale Raum für „To be in Limbo“, sondern auch rein praktisch, „da es selten so hohe und große Räume gibt, wo man so etwas machen kann“, sagte er. Solche Raumproportionen böten sonst fast nur noch Bahnhöfe, aber kaum Museen.

NASA-Bild bereits in Kirche gezeigt

Dennoch wollen die Künstler ihre zerlegbare Installation auch an nicht religiösen Orten wie etwa dem Kristallpalast in Madrid zeigen, den sich Steinbrener als Ausstellungsraum wünscht. Schließlich würde sich die Bedeutung des Kunstwerks mit dem Umfeld verändern.

Im „leichten Bau aus dem 19. Jahrhundert in Madrid würde sich etwa das Thema leicht/schwer anbieten“, so der Künstler, der bereits im Jahr 2007 die Jesuitenkirche bespielte. Damals habe man die Decke der Kirche mit einem Bild der NASA bespannt, die Kirchenbesucher blickten somit aus dem Weltraum auf die Erde hinab, statt zu den Engeln in den Himmel.

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