Ausstellung zeigt Tumor-Entfernung

Nichts für schwache Nerven ist die neue Ausstellung im Josephinum, der Sammlung der Medizinischen Universität Wien. „Unter die Haut“ zeigt etwa Videos von Operationen am offenen Herzen oder eine Tumor-Entfernung im Gehirn.

Gleich im Erdgeschoß zeigt ein Video den Roboter „Da Vinci“ bei der Arbeit. Zangenartige Arme führen eine Herzoperation aus - gesteuert von einem Chirurgen im Hintergrund. Im Obergeschoß zeigt ein Video, wie ein Tumor aus dem Gehirn entfernt wird. Am Beispiel der Organe Herz und Gehirn soll gezeigt werden, welche Möglichkeiten der Medizin heute zur Verfügung stehen, um in den Körper hineinzuschauen und Erkrankungen zu behandeln.

Zudem sollen Videoarbeiten von drei zeitgenössischen Künstlern zum Nachdenken anregen: Ali Kazma zeigt etwa in seiner Arbeit ein US-Unternehmen, von dem sich Menschen nach dem Tod ihr Gehirn einfrieren lassen können, um es vielleicht einmal in der Zukunft in einem neuen Körper wieder zum Leben zu erwecken.

Obduktionen „im Hühnerstall“

Neben der High-Tech-Medizin will die Ausstellung auch die Anfänge der modernen Medizin ergründen - und blickt dazu ins Wien des 19. Jarhunderts. Hier arbeiten und forschen die Mediziner Carl von Rokitansky, Josef Skoda und Emil Zuckerkandl. „Besonders ist Carl von Rokitansky im Zusammenwirken mit Josef Skoda zu nennen. Gemeinsam haben sie erstmals einen Ort der Krankheit im Körper entdecken können“, sagt die Vizerektorin der MedUni Wien, Christiane Druml.

Ausstellungshinweis:
„Unter die Haut“, Josephinum, Währinger Straße 25, 1090 Wien. Öffnungszeiten jeweils Freitag und Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt beträgt vier Euro.

Dadurch ergeben sich neue Therapie- und Behandlungsformen. Ihre Arbeit verrichten die Mediziner aber unter heute unvorstellbaren Bedingungen, sagt Kurator Moritz Stipsicz: „Die Arbeitsstätte von Carl von Rokitansky war sehr bekannt. Man hat es eigentlich einen Hühnerstall nennen können, es war wirklich eine einfachste Baracke, wo er im Laufe seines Lebens 60.000 Leichen obduziert hat“.

Und mit dieser Arbeit war es möglich, einen Grundstein für die Moderne Medizin zu legen - auch wenn Rokitansky es sich wohl nicht hätte träumen lassen, dass jemals ein Roboter am Herzen operiert.

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