Engpass bei Schulwarten

In Wien gibt es zu wenige Schulwarte, sagt die Gewerkschaft. In einigen Schulen der Stadt - etwa im neuen Campus beim Hauptbahnhof - fehlt der Schulwart schon ganz, dort reinigt eine private Firma. Elternvertreter fürchten, dass sie dafür bald zahlen müssen.

In den letzten zehn Jahren ist die Schulfläche, die zu reinigen ist, um 100.000 Quadratmeter größer geworden. Die Zahl der Schulwarte ist mit rund 530 gleich geblieben, sagt Walter Krammer, Gewerkschaftschef der Schulwarte: „Das war eine schleichende Entwicklung. Man konnte bis jetzt noch aus Personalressourcen schöpfen, aber jetzt sind die Ressourcen erschöpft.“

Die Schülerinnen und Schüler bzw. die Eltern merkten von diesem Engpass noch nichts, sagt Krammer. „Es wird dort nicht so intensiv gereinigt, wo es für die Schülerinnen und Schüler nicht so bemerkbar ist.“ An drei Schulen im Pflichtschulbereich in Wien werden derzeit schon private Reinigungsfirmen beschäftigt. Die Gewerkschaft befürchtet, dass noch mehr ausgelagert werden könnte.

Eltern zahlen jetzt schon für Spinde

Seit Weihnachten verhandelt Krammer mit der Stadt daher um 50 Schulwarte mehr. So viele würde es laut Gewerkschaft für die zusätzlichen Flächen brauchen. „Wir werden nicht die Dienstposten bekommen, die wir brauchen. Ich hoffe aber schon auf ein paar zusätzliche Dienstposten, und dass man das in eigener Hand lässt und nicht auf Fremdfirmen auslagert“, sagt er gegenüber Radio Wien.

Bei den AHS und BHS, die zum Bund gehören, wird schon die Hälfte von privaten Firmen gereinigt, sagt Elisabeth Rosenberger vom Elternverband. In vielen Fällen seien die Eltern mit der Arbeit nicht zufrieden. „Es ist ihnen einfach egal“, sagt Rosenberger. Es habe auch schon Beschwerden an die Direktionen gegeben.

Möglicherweise zahlen das bald die Eltern, befürchtet Rosenberger. Jetzt sei das manchmal an AHS und BHS etwa für Begleitlehrer, Skikurse, Kopierkosten und die Mieten von Spinden der Fall: „Wenn Eltern auch noch für das Putzen zahlen müssen, das geht gar nicht.“ Bekommt Rosenberger darüber Meldungen von Eltern, will sie sich wehren.

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