Kunst Haus Wien will Ökosiegel

Als „erstes grünes Museum“ will Direktorin Bettina Leidl das Kunst Haus positionieren und das Umweltzeichen beantragen. Auch Künstler sollen sich mit Ökothemen beschäftigen. Die Saison eröffnet die japanische Fotografin Rinko Kawauchi.

Leidl will die Ideen von Friedensreich Hundertwasser zu Ökologie und Nachhaltigkeit verstärkt umsetzen, wie sie am Mittwoch sagte. Das von Hundertwasser vor Jahren gestaltete Umweltzeichen, soll jetzt auch sein Museum tragen, sagt Leidl. „Ich würde mir natürlich wünschen, auch hier eine Vorreiterrolle einnehmen zu dürfen“, so die Direktorin. Sie will gewisse technische Umweltstandards erfüllen und sich so eine offizielle Ökozertifizierung sichern: „Das gibt es derzeit für Kultureinrichtungen nicht, wir sind aber mit dem Umweltministerium dabei, Richtlinien dafür zu erstellen“, sagte Leidl.

Bildergalerie im Kunst Haus

ORF

Bilder von Hundertwasser im Kunst Haus Wien

Auch inhaltlich will sie Akzente in Richtung Ökologie setzen. Ab März gibt es mit der „Garage“ eine neue Location im Kunst Haus. Designer, Künstler und Architekten werden eingeladen, sich mit Nachhaltigkeit, Recycling und anderen aktuellen Fragestellungen multimedial auseinanderzusetzen und so inhaltlichen Bezug auf Hundertwassers Plädoyer für einen schonenden Umgang mit der Natur zu nehmen, erklärte die Leiterin.

Neue Spielwiese für junge Fotografie

Neben der „Garage“ kündigte Leidl mit der 80 Quadratmeter großen „Galerie“ im Kellergeschoß eine zweite neue Programmreihe an. Dort soll eine Art Spielwiese für junge Fotografie etabliert werden, wobei man mit externen Kuratoren und Unis kooperieren möchte. Ein „Artist in Residence“-Konzept, in dessen Rahmen eingeladene Künstler für einige Zeit Hundertwassers frühere Bleibe bewohnen dürfen, ist ebenfalls in Vorbereitung.

brennende Landschaft

Rinko Kawauchi

Kawauchi: "Untitled”, aus der Serie: Ametsuchi, 2013

Saisonstart mit japanischer Fotografin Kawauchi

Leidl, die im März 2014 die Leitung des Kunst Haus Wien übernommen hat, konzipierte nun ihr erstes Ausstellungsprogramm. Dabei hält sie weiterhin am Schwerpunkt Fotografie fest. Zwei Künstler sind im Frühjahr bzw. Sommer zu sehen. Den Auftakt macht die Kawauchi-Retrospektive „Illuminance“, die einen Querschnitt des bisherigen Werks der japanischen Fotografin präsentiert. Die speziell für das Kunst Haus zusammengestellte Werkgruppe führt Natur und Körper in ungewohnten Details vor Augen. Sie ist von 20. März bis 5. Juli zu sehen.

New York City,1975: Ein Mann und eine Frau gehen durch die Straße. Es ist Rauch auf der Straße.

Joel Meyerowitz

Joel Meyerowitz: New York City,1975

Ab 25. Juli folgt eine Fotoschau von Joel Meyerowitz, Vertreter der amerikanischen New Colour Photography aus den 1960er und 1970er Jahren. Er hat mit seiner Kamera vorrangig flüchtige Straßenszenen in US-Metropolen festgehalten. Im Kunst Haus spannt sich der bildliche Bogen von ersten Schwarz-Weiß-Aufnahmen vor fünf Jahrzehnten bis zu seiner Ground-Zero-Serie nach dem Attentat auf das World Trade Center im Jahr 2001.

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