Stadt und Bund gegen illegalen Welpenhandel

Die Stadt Wien und der Bund wollen mit gemeinsamen Aktionen verschärft gegen den illegalen Handel mit Welpen vorgehen. Dazu wurden neue Broschüren zum Thema gestaltet. Die bisherigen Aktionen waren laut Tierschutzstadträtin Sima erfolgreich.

Ulli Sima präsentierte am Donnerstag gemeinsam mit Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (beide SPÖ) eine Studie, die den Rückgang von Inseraten mit Angeboten für Welpen dokumentiert. In Wien sind diese Inserate demanch in einem Jahr um fast 39 Prozent zurückgegangen. Für Sima ist das auf „massive Öffentlichkeitsarbeit, Scheinkäufe und daraus resultierende Anzeigen“ zurückzuführen.

Online-Plattformen nannte Sima einen „wahren Tummelplatz illegaler Angebote“: „Es freut mich sehr, dass wir mit bazar.at und tieranzeigen.at zwei große Player für uns gewinnen konnten - beide Plattformen lassen keine privaten Tierinserate mehr zu.“ Im Vorjahr hatte die Stadt ein Verbot für den Onlinehandel gefordert - mehr dazu in Welpenhandel: Stadt für Onlineverbot (wien.ORF.at; 9.7.2014).

Ulli Sima und Sabine Oberhauser

ORF

Umweltstadträtin Ulli Sima und Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser

Zusammenarbeit mit Ministerium

Die Stadt hat bei den Scheinkäufen schon bisher mit Tierschützern, der Organisation „Vier Pfoten“ und der Polizei zusammengearbeitet und etliche illegale Geschäfte aufgedeckt. Nun kommt mit dem im Bund für den Tierschutz zuständigen Gesundheitsministerium ein weiterer Partner dazu. „Wir wollen andere Bundesländer mit einbeziehen und auch auf EU-Ebene wollen wir eine breite Debatte über die Thematik anstoßen“, meinte Sima.

Für Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser tragen neue gesetzliche Regeln ohne Diskussion und Bewusstseinsbildung wenig zur Verbesserung beim Tierschutz bei. „Es geht also darum, darüber aufzuklären, wo ein Tier gekauft werden sollte, was es heißt, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen und welche dramatischen Folgen der Kauf bei unseriösen VerkäuferInnen hat. Informierte Entscheidungen statt Spontankäufe, lautet die Devise“, so Oberhauser.

Das Ministerium hat daher auch zwei neue Broschüren zum Thema „illegaler Tierhandel“ aufgelegt. Die Publikationen „Augen auf beim Hundekauf“ und „Augen auf beim Wildtier- und Exotenkauf“ sind auch online über die Homepage des Ministeriums erhältlich. Auch die Informationsmaterialien der Stadt zum Thema stehen online zur Verfügung.

Brüder boten Welpen an

Erst Anfang Februar wurden zwei Brüder verhaftet, die in der Praterstraße Welpen zum Verkauf anboten. In einem Kofferraum wurden sechs sehr junge Bulldoggen und Möpse entdeckt - mehr dazu in Leopoldstadt: Illegaler Welpenhandel aufgedeckt (wien.ORF.at; 1.2.2015)

Ein 32-Jähriger und seine gleichaltrige Partnerin wurden im Vorjahr im Straflandesgericht wegen illegalen Welpenhandels und gewerbsmäßigen Betrugs zu jeweils zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Sie sollen Welpen aus der Slowakei bezogen und im Internet als Rassehunde angeboten haben - mehr dazu in Welpenhandel: Zweieinhalb Jahre Haft (wien.ORF.at; 26.11.2014).

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