700.000 Euro Schaden: Serienbetrüger in Haft

Die Polizei hat in Wien einen Serienbetrüger überführt, der über mehrere Jahre hinweg einen Schaden von mindestens 700.000 Euro verursacht haben soll. Er hatte zahlreiche Scheinfirmen angemeldet und Geräte sowie Fahrzeuge gekauft - ohne zu bezahlen.

Polizisten des Stadtpolizeikommandos Donaustadt wurden nach einem Hinweis vergangenen Herbst auf den 44-Jährigen aufmerksam. Ein rumänischer Staatsbürger erhielt einen Strafzettel für ein Auto, das er gar nicht besaß. Die Ermittler fanden heraus, dass auf den Mann ebenfalls ohne dessen Wissen auch eine Firma angemeldet war. Die Spur führte schließlich zu dem 44-Jährigen.

Unter falscher Identität in großem Stil eingekauft

Dieser hatte seit mehreren Jahren Scheinfirmen angemeldet und zumeist rumänische Staatsbürger - im Normalfall mit deren Wissen - als Inhaber eintragen lassen. Großteils handelte es sich um Bau-oder Reinigungsunternehmen. Mit den falschen Angaben kaufte der 44-Jährige Arbeitsgeräte und Fahrzeuge, beglich allerdings nie die Kosten dafür. Sobald eine Firma in Konkurs ging, verließ der jeweilige Firmenverantwortliche Österreich, der 44-Jährige meldete unter einem anderen Namen die nächste Scheinfirma an, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer.

Nachgewiesen wurden dem 44-Jährigen bisher mehrere Fälle bis zum Herbst 2014, Hinweise deuten darauf hin, dass er die Betrügereien bereits fünf Jahre lang durchgeführt hat. Schon 2011 war gegen den Rumänen ermittelt worden, aus Mangel an Beweisen wurde das Verfahren damals jedoch eingestellt.

Elf Fahrzeuge sichergestellt

Am 20. Februar führte das Stadtpolizeikommando Donaustadt mit der Finanzpolizei fünf Hausdurchsuchungen durch. Zwei Männer wurden festgenommen, eine Mittäterin auf freiem Fuß angezeigt. Die Frau war bei einer Versicherung tätig und quasi für den jeweiligen Versicherungsbetrug mit den Fahrzeugen zuständig. Die Ermittler stellten elf Fahrzeuge, darunter einen BMW X5, einen Range Rover, drei Mulden-Lkw, Kastenwägen sowie einen Streuwagen sicher. Beschlagnahmt wurden auch zahlreiche Aktenordner und Unterlagen von den Scheinfirmen. Ermittelt wird auch wegen Abgaben- und Sozialbetrugs.