Donaukanal-Sanierung mit Riesenschiff

Das Ufer des Donaukanals bei der Einmündung des Wienflusses ist stark unterspült. Daher wird es derzeit saniert - von einem Bagger, der auf einem 86 Meter langen Schubschiff steht. Normalerweise sind solche Schiffe im Kanal nicht erlaubt.

Der 80 Tonnen schwere Bagger hievt schon seit zwei Wochen Berge von Gesteinsbrocken aus dem Wasser in das Wasser, um das Ufer zu stabilisieren. Die Sanierung der Uferböschung war dringend notwendig. In der Strandbar Herrmann, die unmittelbar an das Ufer angrenzt, hatte man bereits Angst unterzugehen. Das Ufer war im Laufe der letzten Jahre immer mehr unterspült worden.

Schubschiff am Donaukanal

ORF

Der Uferbereich war unterspült

„Es haben schon Gegenstände angefangen, ins Wasser zu wandern, zum Beispiel eine Bank oder ein Poller. Als nächstes wäre dann wahrscheinlich unsere Terrasse oder unsere Cocktailbar dran gewesen. Es war wirklich an der Zeit“, sagt Rudi Konar, Betreiber der Strandbar.

Aus 2.000 Tonnen Steinen wird jetzt eine breitere Uferzone aufgebaut. Dabei werden die alten Steine von der Böschung ins zweieinhalb Meter tiefe Wasser verlegt. An Land müssen die Steine von einem Spezialisten punktgenau platziert werden. „Wir haben ein GPS eingebaut, das geht so auf 20 bis 30 Zentimeter genau. Auch die Erfahrung hilft“, sagt der Baggerfahrer Oliver Halavac. In ganz Österreich gibt es nur ein Spezialschiff mit diesem GPS-Bagger.

Sondergenehmigung war notwendig

Es durfte nur mit einer Sondergenehmigung der obersten Schifffahrtsbehörde in den Donaukanal fahren. Der Versuch, von Süden in den Kanal zu fahren, scheiterte. So musste der mit viel Aufwand verbundene Weg über die Schleuse Nussdorf gewählt werden. „Jetzt haben wir das Glück gehabt, dass das Schiff gerade noch in den Donaukanal hineingegangen ist und verkehrt, also mit dem Heck voran, den ganzen Donaukanal runtergefahren ist“, sagt Hans Wolfsteiner von der Betreiberfirma Felbermayr.

TV-Hinweis

„Wien heute“, 19.00 Uhr, ORF2.

In keinem Bereich des Donaukanals ist das Ufer so sanierungsbedürftig wie bei der Einmündung des Wienflusses. Nirgendwo gibt es so hohen Wellengang, der dem Ufer zusetzt. „Sie haben hier den Mündungsbereich vom Wienfluss. Der bringt eine Angriffsfläche. Dann ist es auch die Schifffahrt durch den Umkehrplatz“, erklärt Gerald Loew, Leiter der MA 45. Die Bauarbeiten sollen bis zum Ende der Woche abgeschlossen sein, die Stadt investiert 300.000 Euro.

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