Austria: Ogris folgt Baumgartner

Nach der 0:1-Niederlage gegen Ried zieht die Wiener Austria die Konsequenzen. Die Zusammenarbeit mit Trainer Gerald Baumgartner wurde beendet. Bis zum Saisonende übernimmt Clublegende Andreas Ogris die Mannschaft, bestätigte die Austria.

Die Führungsgremien der Austria rund um Sportdirektor Franz Wohlfahrt und Vorstand Markus Kraetschmer entschlossen sich, die Zusammenarbeit mit Baumgartner zu beenden. Auch Co-Trainer Renato Gligoroski wurde beurlaubt. Beide wurden von der Entscheidung bereits in Kenntnis gesetzt.

„Mussten ein Zeichen setzen“

„Wir haben nach dem Spiel eingehende Diskussionen geführt, sehen unsere sportlichen Mindestziele sehr gefährdet, müssen als Klub-Verantwortliche die aktuellen Entwicklungen sehen und Impulse setzen", sagte Wohlfahrt. "Jetzt ist der Zeitpunkt, wo wir ein Zeichen setzen mussten, um die sportliche Talfahrt zu stoppen“, ergänzte Kraetschmer. Die Aufsichtsräte stimmten einstimmig für die Beurlaubung Baumgartners.

Baumgartner war während der laufenden Saison schon mehrmals vor dem Aus gestanden, zuletzt vor drei Wochen, als die Violetten in Wr. Neustadt verloren. Unter dem Salzburger holte die Austria in 26 Spielen nur 33 Punkte, was einen Schnitt von 1,27 Punkten ergibt.

Andreas Ogris

ORF.at/Dominique Hammer

Ein bild aus besseren Zeiten: Andreas Ogris bei der Meisterfeier 2013

Andreas Ogris

Ogris stürmte 276 Mal für die Austria und erzielte 99 Tore. Eine Saison lang spielte „Ogerl“ bei Espanyol Barcelona. Für die Nationalmannschaft war der 63-fache Teamspieler elfmal erfolgreich. Ogris trainierte neben den Austria-Amateuren u.a. Simmering und Schwadorf.

Ogris übernimmt bis zum Saisonende

Am Sonntag hat die Mannschaft trainingsfrei. Der derzeitige Trainer der Amateure, Clublegende Andreas Ogris, wird die Kampfmannschaft bis zum Saisonende interimistisch übernehmen, hieß es vom Verein gegenüber wien.ORF.at. Am Montagnachmittag wird Ogris sein erstes Training leiten. Er ist der 30. Austria-Trainer seit 1990. Ogris wird nach seiner interimistischen Aufgabe wieder zu den Amateuren zurückkehren, hieß es von der Austria. Die Nachbesetzung des Co-Trainers der Kampfmannschaft und des Amateure-Chef soll in den kommenden Tagen fixiert werden.

Die Austria liegt derzeit auf dem siebenten Tabellenplatz. Das Saisonziel, das internationale Geschäft zu erreichen, rückte zuletzt in weite Ferne. Der Rückstand auf den dafür notwendigen vierten Platz beträgt aktuell acht Punkte. Andreas Ogris wird von Anfang an gefordert sein. Nach der Länderspielpause treffen die Violetten auswärts auf Meister Red Bull Salzburg. Am 7. April steht dann das Cup-Viertelfinale beim Kapfenberger SV auf dem Programm - mehr dazu in sport.ORF.at.

Herbert Prohaska und Andreas Ogris bei der Eröffnung des Austria-Legendenklubs in der Generali Arena

APA/Herbert Pfarrhofer

Andreas Ogris bei der Eröffnung des Legendenklubs mit Herbert Prohaska

Sportdirektor Wohlfahrt soll zudem Gespräche mit möglichen neuen Cheftrainern führen. Dabei wurden gerüchteweise die Namen Peter Pacult und Zvonimir Soldo ins Spiel gebracht. Wohlfahrt kennt Soldo aus gemeinsamen Zeiten beim VfB Stuttgart. Soldo hat allerdings seit 2010 nicht mehr als Trainer gearbeitet, damals wurde er beim 1. FC Köln entlassen. Peter Pacult stürmte eine Saison im Dress der Austria. Zuletzt arbeitete er als Trainer bei Dynamo Dresden. Pacult hätte bei den Fans allerdings einen schweren Stand, er wurde 2008 mit Rapid Wien Meister.

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