Wasserkanonen gegen Staub am Rochusmarkt

Der Abriss des Postgebäudes am Rochusmarkt wirbelt derzeit viel Staub auf. Um die Belastung für Bevölkerung und Standbetreiber einzudämmen, werden nun Wasserkanonen eingesetzt. Die Arbeiten dauern noch drei Wochen an.

„Zur Zeit ist alles weiß draußen. Was soll man machen?“, sagt eine Mitarbeiterin der Wiener Restaurantkette Trzesniewski, die auch am Rochusmarkt ihre Brötchen anbietet. „Unsere Blumen sind schmutzig und verstaubt, schön ist das nicht“, meint auch Regina Kontner, die einen Blumenladen am Markt führt. „Ich verstehe, dass es schmutzig wird, wenn ein Haus abgerissen wird, aber ich hätte einen anderen Zeitpunkt genommen und nicht dann, wenn die Marktsaison eröffnet.“

Staub Haus

ORF/ Kobler

„Dass ein Abriss gänzlich staubfrei abläuft, ist unmöglich“, sagte Homola

Staubfreier Hausabriss „unmöglich“

„Wir haben natürlich vorher mit den Standbesitzern und Anrainern geredet, aber dass ein Abriss gänzlich staubfrei abläuft, ist unmöglich“, sagte Post-Sprecher Michael Homola gegenüber wien.ORF.at. Nun werden auch Wasserkanonen gegen den Staub eingesetzt. In der Maria-Eis-Gasse in Wien-Landstraße wird derzeit die Postfiliale abgerissen. Künftig sollen hier ein neues Bürozentrum für 1.300 Mitarbeiter sowie ein kleines Einkaufszentrum entstehen. Der Spatenstich ist für April geplant.

Wasserkanone von Kran

ORF Wien

Wasserkanonen im Einsatz gegen die Staubbildung

Online-Petition: „Rettet den Rochusmarkt“

Aber nicht nur der Staub stellt ein Problem bei der Realisierung des Projektes am Rochusmarkt dar. Eine allgemeine Skepsis machte sich unter den Standbetreibern über die zukünftige Geschäftsentwicklung breit. Denn neben dem Shoppingcenter „The Mall“ beim Bahnhof Wien Mitte und dem Einkaufszentrum „Galleria“ stadtauswärts, soll nun auch noch ein drittes Einkaufszentrum am Rochusmarkt entstehen. Aber auch Bürger fürchten um ihren Markt. So wurde eine Online-Petition mit dem Namen „Rettet den Rochusmarkt“ gestartet. 280 Personen haben bisher unterschrieben.

Staub wird auf den Tischen weggewischt

ORF Wien

Mehrmals täglich müssen die Tische im Freien entstaubt werden

Abriss-Arbeiten verlaufen nach Plan

Zu überraschenden Ausgrabungen kam es vergangene Woche am Postgelände. Es wurden gut erhaltene Reste einer keltischen Siedlung gefunden sowie einige Fundstücke aus der Römerzeit - mehr dazu in Älteste römische Funde in Wien entdeckt (wien.ORF.at; 18.3.2015). Die Abrissarbeiten wurden dadurch aber nicht verzögert. „Die Baufortschritte liegen ganz im Plan. Wir haben Mitte Februar begonnen und haben zwei Monate dafür veranschlagt“, sagte Homola.

Bis 2017 sollen hier eine neue Postfiliale, ein kleines Einkaufszentrum sowie eine Tiefgarage mit über 200 Stellplätzen fertig sein. Lediglich die denkmalgeschützte Art-déco-Fassade des Baus soll dabei erhalten bleiben.

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