Rekord bei Betriebsansiedlungen

Vom Hard Rock Cafe bis zum größten Rechenzentrum Mitteleuropas: Laut einer neuen Statistik haben sich 159 internationale Betriebe im Vorjahr am Standort Wien angesiedelt. Dabei handelt es sich um einen neuen Rekord.

Die Siedlungstätigkeit erfolgte großteils in Kooperation mit der Austrian Business Agency (ABA) - aber auch im Alleingang. Insgesamt seien in Wien mehr als 244 Mio. Euro investiert und 960 Arbeitsplätze geschaffen worden. „Das ist ein neuer Rekord“, wie Wirtschafts- und Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) am Dienstag vorrechnete.

Schmiermittel und Hard Rock

Zu einem Engagement konnten nicht nur zahlreiche Start-Ups, sondern auch Konzerne wie Lukoil Lubricants bewegt werden. Die Russen übernahmen die ehemalige OMV-Produktionsstätte am Ölhafen, in der nun Schmiermittel für die Automobilindustrie hergestellt werden. Im Stadterweiterungsgebiet Aspern hingegen wurde das deutsche Tech-Unternehmen Greenvest begrüßt. Es unterstützt Betreiber von Kleinwasserkraftwerken bei der Modernisierung ihrer Anlagen.

Eröffnungen wie jene des Park Hyatt oder des Hard Rock Cafes in der City schlagen sich ebenfalls in der Statistik nieder - mehr dazu in Luxushotel Park Hyatt eröffnet (wien.ORF.at; 2.6.2014). Der in finanzieller Hinsicht größte Ansiedlungserfolg betrifft jedoch die erste e-shelter-Niederlassung in der Alpenrepublik. Das deutsche Unternehmen baut um 140 Mio. Euro ein Rechenzentrum am Wienerberg - mehr dazu in Rechenzentrum um 140 Millionen Euro (wien.ORF.at; 2.7.2014).

e-shelter

ORF

Das Unternehmen e-shelter baut in Wien ein riesiges Rechenzentrum

10.000 Arbeitsplätze in zehn Jahren

Dieses sei auch für die Attraktivität des Standorts Wien von großer Bedeutung, betonte Gerhard Hirczi, der Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. „Internationale Unternehmen bringen frischen Sauerstoff in die Volkswirtschaft“, beteuerte er. Die Mitarbeiter der städtischen Agentur waren im Vorjahr laut Hirczi in insgesamt 15 Ländern unterwegs, um potenziellen Zuzüglern die Bundeshauptstadt schmackhaft zu machen.

Seit 2004 siedelten sich laut den Stadt-Verantwortlichen insgesamt knapp 1.200 internationale Betriebe in Wien an. 10.000 neue Arbeitsplätze seien dadurch geschaffen - oder gesichert - worden, hieß es. Die dadurch ausgelösten Investitionen hätten rund eine Milliarde Euro betragen. Klarer Spitzenreiter bei den Herkunftsländern ist übrigens Deutschland, stark sind auch Russland, die USA, Ungarn und die Schweiz.

Laut ABA-Geschäftsführer Rene Siegl läuft auch 2015 bis dato „sensationell gut“. 68 bundesweite Ansiedlungen wurden bisher registriert, 40 davon betreffen Wien. Er ziehe daraus zwei Schlüsse: Zum einen sei der Standort Österreich „besser als sein Ruf im Inland“. Und, was angesichts zahlreicher Krisen immer wichtiger werde: Österreich könne mit Stabilität punkten, hob Siegl hervor - mehr dazu in Förderungen: „Schwerpunkte statt Gießkanne“ (wien.ORF.at; 25.1.2015).

Betriebsansiedlungen in Österreich

APA-Grafik

Die Grafik bezieht sich ausschließlich auf Siedlungstätigkeit in ABA-Kooperation

Österreich beliebt bei deutschen Betrieben

Österreichweit siedelten sich - laut ABA-Zählung - 276 neue internationale Unternehmen im Vorjahr an, das ist ein Plus von 21 Prozent. Die Investitionssumme legte um sieben Prozent auf 371 Mio. Euro zu, bei den geschaffenen Jobs gab es ein Plus von 79 Prozent auf 2.645 Posten. Die meisten Betriebsansiedelungen gab es in Wien, gefolgt von Kärnten und Niederösterreich.

Wichtigstes Investorenland mit 88 Ansiedlungen war Deutschland, das Plus lag bei vier Prozent. Bei den Niederlassungen aus Italien gab es ein Rekordergebnis (43 Firmen). Markant sei auch das zunehmende Interesse aus Südosteuropa (74 Unternehmen). Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, in dessen Ressortzuständigkeit die ABA fällt, zeigte sich am Dienstag auch über die steigende Forschungstätigkeit der neuen Auslandsfirmen erfreut. Im Vorjahr seien es bereits 13 Firmen gewesen, nach vier im Jahr 2013.

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