Juwelierüberfall: Verkäuferin verfolgte Räuber

Vier Männer haben am Donnerstag einen Juwelier in der Mariahilfer Straße überfallen. Sie hatten eine Pistole bei sich, schlugen mit Hämmern die Vitrinen ein und flüchteten mit der Beute zu Fuß. Eine Verkäuferin verfolgte die Räuber.

Kurz nach 10.00 Uhr tarnten sie ihre Gesichter vor dem Geschäft in der Mariahilfer Straße 121A mit Schals oder Tüchern. Dann stürmten sie in das Lokal. Einer der Räuber hielt zwei Mitarbeiterinnen des Juweliers mit einer Pistole in Schach, während zwei Komplizen mit Hämmern zwei Vitrinen einschlugen.

Sendungshinweis:

Wien heute“, 30.4.2015

Laut Polizeisprecher Roman Hahslinger ergriffen sie Schmuck und Uhren, die sie in eine Tasche packten, und flüchteten zu Fuß. Noch im Geschäft dürfte den Männern der erste Lapsus passiert sein: Sie ließen die beiden Hämmer, dazu ein Paar Handschuhe sowie eine Kappe, die einer der Täter getragen hatte, zurück.

Teil der Beute auf Flucht verloren

Über die Millergasse setzten sie sich ab. Eine Verkäuferin verfolgte die Räuber, die schließlich in die Bürgerspitalgasse wechselten. Dabei begegneten sie am Eck Mittelgasse - Bürgerspitalgasse einem Mann, der sich einem der Täter in den Weg stellen wollte. Er sei aber um Haaresbreite zu spät gekommen, erzählte der Zeuge. Der dunkel gekleidete Räuber habe jedenfalls einen sportlichen Eindruck gemacht.

Die Verkäuferin und der Zeuge verloren die Täter in der Bürgerspitalgasse aus den Augen. Auf der Flucht passierte ihnen Lapsus zwei: Der Mann, der mit seinen beiden Hunden unterwegs war, fand einen Teil der Beute wieder, den die Räuber offenbar verloren hatten, und verständigte die Exekutive.

Rund 100.000 Euro Schaden

Die beiden Verkäuferinnen seien traumatisiert, sagte der Geschäftsinhaber. „Das Wichtigste ist, dass der Angestellten nichts passiert ist“, betonte der Juwelier. Der Sachschaden sei enorm, „wir werten das aber erst aus“. Dem Vernehmen nach dürfte es sich um rund 100.000 Euro handeln.

Es handelte sich um den ersten Raubüberfall auf den Uhren- und Schmuckhändler. „Gott sei Dank“, sagte der Geschäftsbesitzer. Bisher habe es Trickdiebstähle und einen Einbruch gegeben.