Zentralmatura: Auftakt ohne Pannen

Am Dienstag ist die Zentralmatura, bei der in Wien 5.270 AHS-Schüler antreten, gestartet. Was das Organisatorische betrifft, sind aus keiner Wiener Schule Pannen gemeldet worden. Auch die Schüler waren großteils erleichtert.

80 Schülerinnen und Schüler haben in der AHS Maroltingergasse in Ottakring im letzten Stock hinter verschlossenen Türen die schriftliche Matura im Fach Deutsch absolviert. „Mir ist es sehr gut gegangen. Die Angaben waren super. Die Themen waren freundlicher als erwartet. Die Themen waren „Die Macht der Kritik“, „Familien im Wandel der Zeit“ und das dritte Thema ist mir entfallen“, sagte eine Schülerin erleichtert. „Ich hätte es mir leichter vorgestellt. Die Textbeilagen waren ein bisschen anspruchsvoll zu lesen“, meinte hingegen eine Kollegin.

Zentralmatura an einer Schule in Wien

APA / Georg Hochmuth

Verpackte Aufgabenhefte für die Zentralmatura in einer Schule in Wien

Auch für die Lehrer war es eine große Überraschung, was die Zentralmatura bringen wird. Erstmals wurden die Aufgaben für ganz Österreich vom Bundesinstitut BIFIE vorgegeben. „Von der Stimmung her war es genau gleich. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten ganz konzentriert, ansonsten hat man nicht gemerkt, dass etwas anders wäre“, sagte ein Lehrer aus der Maroltingergasse gegenüber Wien heute.

Direktor in Kandlgasse: „Bin optimistisch“

„Diese Reifeprüfung ist viel mehr eine Prüfung über die gesamte Schullaufbahn. Früher konnte man das mehr auf die Abschlussjahre eingrenzen“, sagte Direktor Meinhard Trummer vom Akademischen Gymnasium in der Innenstadt. Er sei sich sicher, dass seine Schülerinnen und Schüler alle durchkommen.

Direktor Georg Waschulin vom GRG7 in der Kandlgasse in Neubau gab sich „diplomatisch“. „Ich bin optimistisch, dass die Schüler gute Erfolge erzielen werden“, sagte er gegenüber Ö3. Die Deutschmatura - das Fach, mit dem die Zentralmatura startet - wurde in der Kandlgasse erstmals am Laptop durchgeführt.

Der Premiere der neuen Reifeprüfung gingen zehn Jahre Diskussionen, eine Verschiebung der Reform um ein Jahr und eine pannenreiche Generalprobe mit fehlenden Aufgabenheften in einigen Klassen sowie abgeänderten Notenschlüsseln gegenüber Vorjahren voran.

Am 27. Mai werden Noten bekanntgegeben

Nach dem Fach Deutsch folgen Englisch, Spanisch bzw. die Volksgruppensprachen, Französisch, Mathematik, Italienisch sowie Latein bzw. Griechisch. Die Prüfungen dauern 270 Minuten (Ausnahme: Deutsch bzw. andere Unterrichtssprache mit 300 Minuten), die Beispiele werden am Tag nach der Prüfung auf der BIFIE-Homepage veröffentlicht.

Ob die Maturantinnen und Maturanten in drei oder vier Fächern schriftlich antreten, entscheiden sie selbst. Je nachdem haben sie dann bei der mündlichen Matura zwei oder drei Prüfungen zu absolvieren. Neu ist, dass man ein Nicht genügend bei der schriftlichen Matura mit Kompensationsprüfungen ausbessern kann. Diese finden österreichweit am 1. und 2. Juni statt, die Fragen sind ebenfalls vom BIFIE zentral vorgegeben.

Ob alles geklappt hat, wird sich spätestens am 27. Mai zeigen: Dann werden die Noten der schriftlichen Matura bekanntgegeben. Die Termine für die mündliche Matura sind nach wie vor von Schule zu Schule unterschiedlich. Die mündlichen Maturafragen werden auch weiterhin nicht zentral vorgegeben.

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