Zentralmatura: Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Zentralmatura beschäftigt nun auch die Staatsanwaltschaft. Die Fragen zur Deutschmatura sind online veröffentlicht worden, während die Matura noch stattfand. Das Bildungsministerium hat nun Anzeige gegen unbekannt erstattet.

Noch während die Deutschmatura gelaufen ist, hat die Tageszeitung „Die Presse“ bereits am Dienstagvormittag auf ihrer Website die Prüfungsfragen veröffentlicht. Das Bildungsministerium erstattete Anzeige gegen unbekannte Täter bei der Staatsanwaltschaft Wien, berichten die „Salzburger Nachrichten“.

Fragen stammen aus dem Gymnasium Wasagasse

Gekommen sind die Prüfungsfragen aus dem Gymnasium in der Wasagasse am Alsergrund. Das geht aus der Nummer hervor, die auf dem im Internet veröffentlichten Deckblatt der Prüfungsfragen zu sehen ist. Das Ministerium habe deshalb eine Anzeige gegen unbekannte Täter eingebracht, weil man nicht wisse, wer genau die Fragen weitergegeben habe. Jedenfalls muss es jemand aus dem Lehrkörper gewesen sein, da es sich um eingescannte Dokumente und keine Pressefotos handelt, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Direktor verteidigt Lehrer

Der Direktor des Gymnasiums, Johannes Bauer, verteidigt seine Schule: „Von uns wurde nichts weitergegeben. Ich lege für meine Lehrer die Hand ins Feuer.“ Bauer bestreitet nicht, dass Medienvertreter am Tag der Deutschmatura anwesend waren. Wie die Medien zu den Fragen gelangt seien, könne er nicht sagen.

Der Täter macht sich möglicherweise der Verletzung des Amtsgeheimnisses strafbar. Das Bildungsministerium hat in einem Erlass festgeschrieben, dass Lehrer und Direktoren bei der Zentralmatura zur Verschwiegenheit verpflichtet sind. Wer dagegen verstößt, muss auch mit disziplinarrechtlichen Konsequenzen rechnen. Der Wiener Stadtschulrat hat jetzt untersagt, dass Journalisten vor oder während der Abschlussprüfung in die Schulen kommen.

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