Hauptbahnhof: Obdachlose schlafen im Sitzen
Wie schon in den vergangenen Jahren finanziert die Stadt Wien nur im Winterhalbjahr zusätzliche Schlafplätze, die vor allem von EU-Bürgern aus Osteuropa genutzt werden. Seit 1. Mai gibt es damit in Wien für Obdachlose um 550 Notschlafplätze weniger.
Im Hauptbahnhof verbringen rund 40 Obdachlose die Nacht. Sie dürfen auf den Bänken allerdings nicht liegen. „Wenn die Security kommt, darf man nicht mehr liegen, sondern man muss sitzen“, schilderte eine Betroffene im Ö1-Morgenjournal. "Wenn Obdachlose liegen, könnte es zu Konflikten mit Fahrgästen kommen, so Susanne Peter von der Caritas.
Tageszentrum seit März
Peter zeigte im Ö1-Morgenjournal auch Verständnis für Kritik an der Caritas, „weil die Caritas die zentrale Vergabestelle für Notschlafquartiere gibt. Also ist es logisch, dass man auf die Caritas schimpft, wenn es keine Notquartiere gibt, weil niemand daran denkt, dass die Stadt Wien das finanziert. Die Stadt Wien sagt aber, wir können das nicht weiter finanzieren.“
In den Nächten ist die Caritas am Hauptbahnhof mit Streetworkern vertreten. Das Projekt wurde bis Herbst verlängert, die ÖBB sagten die Finanzierung zu. Für die Obdachlosen werden dabei Schlafsäcke ausgegeben, sie erhalten auch Informationen über Schlafplätze - mehr dazu in Start für Caritas-Streetwork am Hauptbahnhof (wien.ORF.at; 5.1.2015).
Im März hat die Caritas am Hauptbahnhof ein Tageszentrum für Obdachlose eröffnet. Den Betroffenen werden warmes Essen, Duschmöglichkeiten und Beratung durch Sozialarbeiter angeboten - mehr dazu in Zentrum für Obdachlose beim Hauptbahnhof (wien.ORF.at; 26.3.2015). Einen eigenen Stützpunkt hat am Hauptbahnhof auch die städtische Suchthilfe. 13 Mitarbeiter sollen Konflikte schlichten und Randgruppen betreuen - mehr dazu in Hauptbahnhof: Stützpunkt für Sozialarbeiter (wien.ORF.at; 12.1.2015).