Staudingers Schuhgeschäfte: Kassen gepfändet

In den vier Wiener Filialen der Waldviertler Schuhwerkstatt Gea von Heinrich Staudinger sind die Kassenbestände gepfändet worden. Ein Exekutionsauftrag sei gleichzeitig vollstreckt worden, heißt es in einem Zeitungsbericht.

Dazu kam es jedoch nicht. Stattdessen holten die Exekutoren nun Bargeld, berichtete der „Kurier“. Staudinger streitet seit Jahren mit der Finanzmarktaufsicht (FMA), weil er für seine Firma Gea fast 2,8 Mio. Euro von Privatpersonen geliehen und den Geldgebern dafür vier Prozent Zinsen gezahlt hat.

Heini Staudinger

APA/ROBERT JAEGER

Staudinger bei einer Kundgebung vor einem seiner Geschäfte

Laut FMA und Höchstgericht ist das ein illegales Bankgeschäft. Zwischenzeitlich hat Staudinger sein Finanzierungsmodell umgestellt, die Gelder sind nun als Nachrangdarlehen ausgewiesen. Er weigerte sich jedoch, eine Verwaltungsstrafe der FMA von 2.626 Euro zu zahlen.

Pfändungshöhe noch unklar

„Mit aller Schärfe sind Exekutoren gegen unsere Verkäufer vorgegangen. Sie wollten aber nicht unsere Möbel, sondern nur das Bargeld aus der Kassa“, berichtete Staudinger laut „Kurier“. Am Dienstag gegen 17.00 Uhr seien jeweils zwei Finanzbeamte in den Gea-Filialen in Wien aufgetaucht. „Sie haben den Vollstreckungsauftrag hergezeigt und verlangt, dass wir die Kassa aufmachen. Danach haben sie das Geld entnommen und Notiz darüber gemacht“, schilderte Staudingers Filialleiter in der Wiener Himmelpfortgasse.

Wie viel Geld mitgenommen wurde, weiß Staudinger noch nicht. Durch das Pfänden der Kassenbestände wird eine Zwangsversteigerung der Möbel vermutlich obsolet. Die FMA ist in der Causa Staudinger selbst nicht mehr aktiv. „Für uns ist der Fall abgeschlossen. Herr Staudinger hat sein Modell gesetzeskonform umgestellt“, hieß es vergangene Woche seitens der FMA zur APA.

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