Pamela Anderson sorgt für Hektik in Wien

Schauspielerin Pamela Anderson ist wieder in Wien. Bei der Rückkehr des US-Stars anlässlich der Vienna Fashion Night am Donnerstag ging es hektisch zu. Fotografen mussten, vertraglich verpflichtet, ihre Bilder „absegenen“ lassen.

So locker die 47-Jährige über ihre Anliegen, Karriere und persönliche Eindrücke plauderte, so angespannt ging es im Hintergrund zu. Fotografen mussten prompt eine Vielzahl an gemachten Fotos wieder löschen, wenn Pam etwa direkt in die Kamera blickte. Welche Fotos zu löschen sind, wurde von einer Begleiterin des Ex-Baywatch-Stars entschieden. Für TV-Interviews wurde ein - zunächst nicht aufzutreibendes - spezielles Licht verlangt. Dann kam das Aus für Fotos beim Interview.

Anderson selbst gab sich freundlich, die für ein Filmprojekt geschnittenen Haare sind wieder lang. „Mein echtes Haar geht bereits bis zu den Schultern, aber ich habe es verlängern lassen. Ich mag langes Haar. Das gibt mir Power“, plauderte sie. An ihrem schwarzen Oberteil mit tiefem Dekolette prangte ein Anti-Pelz-Anstecker.

Die kanadische Schauspielerin Pamela Anderson am Donnerstag, 18. Juni 2015, während eines Besuches des Donauzentrums in Wien. Anderson befindet sich wegen der Vienna Fashion Night in Österreich

APA/Christian Ort

Schauspielerin und Model kam zur Fashion Night nach Wien

„Mache wegen Pelz keine Szene“

Belehren möchte sie niemanden, wie sie in einem Monolog betonte: „Ich gehe heute Abend auf eine Modeschau und dort wird sicher Pelz zu sehen sein. Ich mache deswegen keine Szene, aber ich schreibe dann einen Brief an die Designer und frage sie, ob sie nicht lieber auf Alternativen umsteigen wollen. So konnte ich schon einige Erfolge verzeichnen. Wir sind alle Menschen, wir haben unsere Gewohnheiten und Erziehung. Veränderungen müssen nicht gleich zu 100 Prozent passieren. Es ist etwa schwer, über Nacht auf Fleisch zu verzichten.“

Zu Opernball: „Oh mein Gott, was für ein Erlebnis“

„Oh mein Gott, was für ein Erlebnis“, erinnerte sich das Model im Interview mit der APA im 57. Stock des Hotel Melia mit Blick über die Stadt an die turbulenten Tage und Tumulte als Opernball-Gast von Richard Lugner. „Aber wir haben tolle Sachen gemacht. So lange es um eine gute Sache geht, halte ich meinen Kopf hin.“ Anderson wurde damals von Dan Mathews von der Tierschutzorganisation Peta begleitet. „Lugner ist ein eigene Persönlichkeit und es herrschte eine sehr verrückte Atmosphäre. Aber wir haben erstmals hier ein Bewusstsein für Tierrechte geweckt. Der Wahnsinn hat sich also ausgezahlt.“

Anderson hat vor Jahren eine Stiftung ins Leben gerufen, an die auch die Einnahmen ihres im Herbst erscheinenden Bildbandes „Raw“ gehen. „Für mich ist es unmöglich, als öffentliche Person meinen Status nicht dazu zu nutzen, mich für etwas zu engagieren. Ich habe mich schon von klein auf für Tiere eingesetzt.“

Die kanadische Schauspielerin Pamela Anderson am Donnerstag, 18. Juni 2015, während eines Besuches des Donauzentrums in Wien. Anderson befindet sich wegen der Vienna Fashion Night in Österreich

APA/Christian Ort

„Ich bin nicht Leonardo Di Caprio“

Das Geld, das sie lukriere, gehe direkt an jene, die an vorderster Front gegen Missstände kämpfen. „Ich habe vielleicht kein Vermögen dafür aufgebracht. Ich bin nicht Leonardo Di Caprio, der Millionen an Dollar für die Rettung der Ozeane auftreiben kann. Aber ich scheue nicht davor zurück, mir Missstände anzusehen, mit Aktivisten zu sprechen und ihr Anliegen zu verbreiten. Mit meinem Programm unterstütze ich Aktivisten über zehn Jahre, damit sie kontinuierlich arbeiten können.“

Demnächst bringt Pamela Anderson eine vegane Schuh-Linie heraus. Damit macht sie, wie sie meinte, „einen Fehler“ aus ihrer Vergangenheit wett: „Ich habe ja Uggs via ‚Baywatch‘ populär gemacht. Mir war nicht klar, dass dafür Schafe sterben mussten. Nun bringe ich eben Strandstiefel heraus, die kein Tierleid hervorrufen. Ich schaffe lieber Alternativen, als die Konfrontation zu suchen.“

Link: