„Sommerloch“ bringt Literatur in die Stadt

Am Montag ist das Lyrikfestival „Dichterloh“ in der Innenstadt gestartet. Am Donnerstag folgt das „Sommerloch“-Literaturfestival und ab kommender Woche lesen hochkarätige Autoren wie Arno Geiger bei „O-Töne“ im MuseumsQuartier.

Diese Woche blickt anlässlich der 39. Tage der deutschsprachigen Literatur die ganze literarische Welt nach Klagenfurt. Nein, nicht die ganze. In Wien versuchen nämlich zwei kleine Literaturfestivals, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

„Dichterloh“ in der Alten Schmiede

Am Montag eröffnet der deutsche Autor Marcel Beyer in der Alten Schmiede das Lyrikfestival „Dichterloh“. An vier Tagen soll der Versuch unternommen werden, „die Eigenkräfte und die Eigenart gegenwärtiger Dichtkunst geballt zusammenzubringen“ und sie „möglichst schwellenlos zugänglich“ zu machen, wie es in der Ankündigung heißt.

Von 18 Dichterinnen und Dichtern aus sechs Ländern soll auf Einladung von Michael Hammerschmid bis 6. Juli „ein ‚poetischer Raum‘ im Sinne eines sprach-, wahrnehmungs-, bewusstseins- und gesellschaftskritischen Ortes des freien, offenen, neugierigen Ausdrucks“ geöffnet werden. Aus Österreich sind unter anderem Hans Raimund, Erwin Einzinger und Marie-Therese Kerschbaumer mit dabei.

O-Töne im MuseumsQuartier

Lukas Preisinger

Am 9. Juli eröffnet Arno Geiger das „O-Töne“-Festival im MuseumsQuartier

„Sommerloch“ auf Klosterhof-Bühne

Das „Sommerloch“ wird im Klosterhof (Hof 3) des MuseumsQuartiers am Donnerstag und Freitag (2./3. Juli) jeweils von 17.00 bis 22.00 Uhr mit Literatur gefüllt. Gestartet wird die zweite Festival-Ausgabe mit der Eröffnung einer Ausstellung in der Literaturpassage: In „Children of the Revolution“ präsentieren Xaver Bayer und Hanno Millesi „lesenswerte Texte und sehenswerte Covers österreichischer Literaturzeitschriften der 1970er-Jahre“.

Im Halbstundentakt folgen an den beiden Festivaltagen Theaterperformances, Soundinstallationen, Konzertlesungen, Soundpoetry oder schlichte Lesungen von Wolfgang Popp, Anja Golob, Eva Schörkhuber, Richard Schuberth und vielen anderen.

„O-Töne“ im MuseumsQuartier

Nach dem „Sommerloch“ ist übrigens vor dem nächsten Literaturfestival: Das traditionelle „O-Töne“-Festival im Museumsquartier wird bereits am 9. Juli eröffnet. Von Arno Geiger, Karl-Markus Gauß, Clemens Setz, Martin Amanshauser und Gustav Ernst bis zu den jungen Autorinnen Sandra Gugic, Isabella Straub, Valerie Fritsch und Vea Kaiser reicht die Leserliste. Die Open Air Lesungen sind gratis.

Den Anfang macht am 9. Juli Arno Geiger mit seinem jüngsten Roman „Selbstporträt mit Flußpferd“. Für die traditionelle musikalische Begleitung sorgt das Jazz- und Songwriting-Trio „Schmieds Puls“. Eine Woche darauf gibt es junge Literatur im Doppelpack: Isabella Straub liest aus „Das Fest des Windrads“, Sandra Gugic aus ihren „Astronauten“.

Bücher von Kaiser und Co.

Am 23. Juli liest Valerie Fritsch im Hof 8 bei den Boule-Bahnen aus ihrem viel gelobten Roman „Winters Garten“. Der neue Bachmannpreis-Juror Stefan Gmünder liefert die Einleitung und kann mit Fritsch dabei gleich auch deren Abschneiden beim heurigen Klagenfurter Lesewettbewerb erörtern.

Am 30. Juli gibt sich Clemens Setz im Haupthof „Glücklich wie Blei im Getreide“. Das Büchlein ist immerhin bedeutend schmäler als sein Anfang September erscheinendes neues Buch. „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ ist als 1.000-Seiten-Roman angekündigt. Am 6. August folgt Gustav Ernst mit „Zur unmöglichen Aussicht“, eine Woche später Jungstar Vea Kaiser mit ihrem zweiten Roman „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“ - mehr dazu in Vea Kaiser: „Gut, dass ich nicht modern bin“ (wien.ORF.at; 13.5.2015).

Zum Abschluss gibt es zwei Buchpremieren: Martin Amanshauser liest am 20. August aus „Der Fisch in der Streichholzschachtel“, und am 27. August beschließt Karl-Markus Gauß mit „Der Alltag der Welt“ die diesjährigen O-Töne.

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