Zu wenig Personal in Kindergärten?

Kindergartenpädagogen klagen immer wieder, dass zu wenig Personal da sei. Die Sollzahlen werden erfüllt, heißt es von der Stadt. Trotzdem wird massiv geworben und aktiv nach Kindergartenpädagogen gesucht.

„Es ist ein wachsender Bereich. Wir werden immer dafür sorgen müssen, dass genügend Personal vorhanden ist. Für den städtischen Bereich kann ich sagen, dass im Prinzip die Sollzahlen erfüllt sind“, sagt Eva Reznicek, pädagogische Leiterin der zuständigen MA 10.

Kindergartenpädagoginnen gesucht

Auch wenn die „Sollzahlen“ erfüllt werden, sucht die Stadt Kindergartenpädagogen und Kindergartenpädagoginnen.

Krankenstände, Mutterschutz

4.000 Pädagoginnen und Pädagogen, 3.000 Assistentinnen und Assistenten arbeiten derzeit in den städtischen Kindergärten. Auch wenn das Soll offenbar erfüllt wird, bleibt bei vielen Beteiligten das Gefühl, dass zu wenig Personal da ist.

„Das Gefühl können wir als Gewerkschaft nachvollziehen. Bei der Stadt Wien sind 18 Prozent der Pädagoginnen männlich, Pflegefreistellung beziehen immer noch mehr die Frauen. Wir haben auch das Problem der Langzeitkrankenstände und wir haben das Problem des vorzeitigen Mutterschutzes. Dadurch entsteht der Eindruck, es sind zu wenige Pädagoginnen da“, erklärt Margit Pollak von der Gewerkschaft gegenüber „Wien heute“.

Flyer Kindergartenpädagogen

ORF

Berufsbild soll korrigiert werden

Sogennante Überhangposten sollen diese Engpässe „auspuffern“, sagt Pollak. Aufgrund der hohen Anzahl der Mitarbeiter sei das aber schwierig. Eine Werbekampagne wurde jetzt ins Leben gerufen. Gefragt sind besonders Sonderpädagoginnen. „Das eine Ziel, dass wir das Berufsbild der Kindergartenpädagogin aus dem Bereich der reinen Kinderbetreuung in den Bereich der der elementaren Bildung bewegen möchten. Wir möchten Leute motivieren, an der Ausbildung teilzunehmen“, sagt Reznicek.

Juraczka kritisiert Umgang mit Betreuungsplätzen

Stadtrat Manfred Juraczka (ÖVP) sieht seit der „alles andere als idealen“ Umsetzung des Gratiskindergarten nicht nur Engpässe beim Personal. „Auch bei den Betreuungsplätzen für unter 3-Jährige und der ausreichenden Kontrolle der Kindergärten gibt es enormen Nachholbedarf“, so Juraczka in einer Aussendung.

Er kritisiert außerdem, dass es „die im Jahr 2010 geplante gemeinsame Anmeldeplattform für städtische und private Kinderbetreuungseinrichtungen nach wie vor nicht im Einsatz ist.“ Daduch gäbe es viele Mehrfachanmeldungen, eine Übersicht über die vorhandenen Plätze sei daher nicht gegeben.

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