Landstraßer Hauptstraße als Begegnungszone?

Die Mariahilfer Straße ist noch nicht fertig, die Grünen wollen die nächste Einkaufsmeile verkehrsberuhigen. Die Landstraßer Hauptstraße soll zwischen Salmgasse und Rochusgasse zur Begegnungszone werden. Kosten: 2,9 Millionen Euro.

Im Bereich des Rochusmarkts bewegen sich jeden Tag 19.000 Fußgänger, hieß es von den Grünen in einem Pressegespräch am Dienstag. Die Landstraßer Hauptstraße sei aber auf den motorisierten Durchzugsverkehr ausgelegt. Grundlage für die Überlegungen ist eine aktuelle Studie.

In dieser vom Verkehrstechniker Harald Frey im Auftrag der Landstraßer Grünen erstellten Expertise werden zwei Varianten ausgebreitet. Zum einen wird vorgeschlagen, den Abschnitt zwischen Invalidenstraße und Rochusgasse umzubauen, wobei vor allem das Vorziehen bzw. Verbreitern von Gehsteigen angeregt wird. Auch Tempo 30 und Fahrbahnanhebungen sind in dieser Variante enthalten.

Visualisierung Landstraßer Hauptstraße

Grüne

So könnte die Landstraßer Hauptstraße aussehen

Begrünungen, Bäume und weniger Parkplätze

Der zweite Vorschlag beinhaltet zudem die Schaffung einer Begegnungszone zwischen Salmgasse und Rochusgasse, also ein Konzept, wie es bereits auf der „Mahü“ umgesetzt wurde. Dort würde ein Limit von 20 km/h gelten. Alle Verkehrsteilnehmer dürften die Fläche gleichberechtigt nutzen.

Die erste Variante würde laut Frey mit 2,1 Mio. Euro zu Buche schlagen, jene mit Begegnungsoption mit 2,9 Mio. Euro. Eine Neugestaltung der Einkaufsstraße würde einen Verlust von 60 Pkw-Stellplätzen bedeuten - zugunsten von mehr Aufenthaltsqualität für Fußgänger, wie die Grünen versichern. So werden etwa Begrünungen und 25 Bäume vorgeschlagen.

Die Grünen wollen das Projekt in den nächsten Regierungsverhandlungen mit der SPÖ fixieren. Bei der SPÖ ist man aber noch skeptisch. Die Ausweichrouten seien nicht attraktiv für Pkw-Fahrer. Außerdem fürchte man um den Charakter der Straße als Einkaufsstraße. Zweifel diesbezüglich hat postwendend die ÖVP angemeldet. Die Grünen würden ein Mahü-Chaos im dritten Bezirk forcieren, beklagten sie in einer Aussendung.